Von Constanze Prause
Als Neptun das Wasser zum Brodeln bringt, tauchen aus düsteren Ecken Nixen auf. Bekleidet mit knappen BHs und Feinstrumpfhosen tanzen die „Damen“ ihren eigenwillig anmutenden Reigen. Das Gekreische im Saal des Reichenbacher Hofs ist groß. Denn die Tänzerinnen sind Männer. Laut wird ihnen Beifall gezollt. „Dieser Karneval ist einer mit der größten Beteiligung seit vielen Jahren“, freut sich der Präsident des Reichenbacher Carnevalclubs (RCC), Andreas Schmolke. Der RCC ist Ausrichter des närrischen Treibens. Einrichtungen aus Großschweidnitz, Görlitz, Sohland, Goßwitz, Mengelsdorf oder der Gastgeberstadt sind mit von der Partie. Mittlerweile blickt der Reha-Fasching auf eine lange Tradition zurück. „Dabei sein ist alles“ lautet in dieser Saison das Motto. Dazu sind die Mitglieder des RCC in himmlische Sphären getaucht, ins Reich von Zeus und Hera auf den Olymp. Mitsingen, Mittanzen und Schunkeln ist erwünscht. Schon bei den ersten Klängen füllt sich das Parkett mit Tänzerinnen und Tänzern. Da wirbelt ein Teufel den Clown herum, dort klatscht der Zauberer den Takt oder der Mexikaner mit dem buntem Umhang schwingt die Rasseln. „Erstmals führen wir mit Besuchern Wettkämpfe durch“, verrät Andreas Schmolke. Schnell melden sich Freiwillige zum Tauziehen. Eingeteilt wird in eine Frauen- und eine Männermannschaft. Die Damen sind den Herren nach wenigen Sekunden überlegen. Als Preis gibt es einen „Schellenmann“. Auch zwei Geburtstagskinder aus der Goßwitzer Einrichtung erhalten das Präsent. Die „Götterbagage“ agiert derweil. Zeus will Reformen durchziehen, Aphrodite verabscheut den Schlankheitswahn und Bacchus meckert gegen das Dosenpfand. Die Gäste würdigen das Bühnenstück des RCC mit Applaus.