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Naturheilmittel für Eule, Katze, Hund und Co

Tierärztin Turid Wustmann wendet auch homöopathische Arzneimittel an. Mit Erfolg.

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Von Mareike Huisinga

Sprechstunde bei Tierärztin Turid Wustmann in Bad Schandau. Auf dem Behandlungstisch sitzt etwas aufgeregt die schwarze Katze Mohri. Liebevoll streicht Turid Wustmann ihr übers Fell und guckt dann mit einer Speziallampe in ihr Maul. Die Diagnose ist eindeutig: Halsentzündung. Zur Fiebersenkung bekommt Mohri Aconit, und um das Immunsystem zu stärken Echinacea – beides sind homöopathische Naturheilmittel.

Seit rund 20 Jahren wendet Turid Wustmann Homöopathie bei Tieren an. Mit Erfolg. „Es beschleunigt die Heilung und kann zum Beispiel bei Impfungen die Impfstoff-Belastung des Körpers neutralisieren“, sagt die Expertin. Allerdings betont sie, dass sie sich nicht als Gegenerin der klassischen Tiermedizin sieht. „Wenn es notwendig ist, dann gebe ich selbstverständlich auch Antibiotika.“ Muss sie operieren, benötigt sie ein klassisches Narkotikum. „Aber zum Beispiel kann man bei einer Operation auftretende Blutungen gut mit homöopathischen Mitteln stillen.“

Erfolge überzeugen

Mit ihrer etwas unorthodoxen Heilmethode stößt sie jedenfalls bei den Tierbesitzern auf gute Resonanz. „Viele haben schon etwas davon gehört. Gerne erkläre ich aber auch die Wirkung beziehungsweise die Vorteile von Homöopathie.“ Manche zweifelten allerdings an dem Erfolg. „Bei konkreten Nachfragen zum Verhalten des Tieres stelle ich dann jedoch fest, dass die Mittel Wirkung zeigen. Zum Beispiel, wenn mir der Hundebesitzer sagt, dass sein Tier ruhiger geworden ist bei Scheinträchtigkeit“, erzählt Turid Wustmann.

Für die Heilung auf homöopathischer Basis hat sie eine Zusatzausbildung absolviert. „Meines Wissens war ich damit die Zweite in ganz Sachsen“, so Wustmann. Woher das Interesse an dieser Heilmethode stammt? Da muss die 43-Jährige nicht lange überlegen. „Als kleines Kind habe ich schon homöopathische Kügelchen gelutscht und Schüssler-Salze eingenommen. Es hat mir immer geholfen.“

Bald Nebenstelle in Goßdorf

1994 eröffnete sie zusammen mit ihrem Mann Alfons die Tierarztpraxis in Bad Schandau. Nicht nur besorgte Herrchen und Frauchen von kleineren Tieren kommen mit ihren Lieblingen zu ihr. Turid Wustmann fährt auch übers Land zu den großen Tieren und hilft unter anderem bei der Geburt von Rindern. Schon seit ihrem dritten Lebensjahr war ihr klar, dass sie Veterinärin werden wollte, und sie verfolgte konsequent diesen Weg. „Ich lebe vom Erfolg, wenn zum Beispiel das neugeborene Kälbchen gesund auf seinen zitternden Beinchen steht.“ Allerdings ist die Arbeit auch zeitaufwendig. Noch allzu gut erinnert sie sich an den einen Sonntagmorgen, als ihr Nachbar um 6.30Uhr an das Fenster klopfte, weil ihm ein Wellensittich zugeflogen war. Turid Wustmann kurierte den Vogel, der mittlerweile auf den Namen „Zwilli“ hört und zu ihrer Menagerie gehört. Allerdings wohnt er im Erdgeschoss des Hauses, denn oben würde er sich mit den vier Katzen und zwei Hunden vermutlich weniger gut vertragen.

Im Mai wird Turid Wustmann eine Nebenstelle ihrer Praxis in Goßdorf bei Hohnstein eröffnen. „Ich möchte den Menschen und Tieren dort helfen“, sagt sie.