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Naturschützer ziehen um

Lange war der Förderverein für das Biosphärenreservat auf drei Orte verteilt. Das ändert sich. In Neudorf steht dann ein Haus leer.

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© Uwe Soeder

Von Kerstin Fiedler

Täglich werden es mehr Lämmer im neuen Stall in Förstgen. Lange haben die Mitarbeiter des Fördervereins für die Natur der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft nach einem Platz gesucht, wo alle Schafe gemeinsam betreut werden können. Gleich hinter der Kreisgrenze haben sie die Fläche gefunden. Nach vielen Schwierigkeiten, Planungen und Einwänden durch die Anwohner ist es nun geschafft. Im Februar zogen die Tiere ein.

Der Umzug in ein neues Domizil wurde für den Förderverein vor allem nötig, als der Bau des neuen Informationszentrums, dem Haus der tausend Teiche, in Wartha begann. Geschäftsführerin Annett Hertweck wusste, dass es sich dann nur noch um wenig Zeit handelte, bis die Biosphärenreservatsleitung den Schafstall auf dem Gelände in Wartha brauchen würde. „Wir konnten schon bald kein Heu mehr lagern, aus Grünflächen wurden Parkplätze, und die Hütehunde wurden als zu laut empfunden“, sagt Annett Hertweck. Und so ging sie auf die Suche nach einem neuen Ort innerhalb des Biosphärenreservats, um die beiden Stall-Standorte nahe des Truppenübungsplatzes und von Wartha in einem neuen Objekt zusammenzulegen. Pech für den Verein war, dass der Bau eines solchen Stalles nicht gefördert wurde. Als Glück dagegen empfanden die Vereinsmitglieder, dass die Agrargenossenschaft Klitten dem Verein die Flächen verkauften, auf denen früher einmal die Bullenmastanlage betrieben wurde. „Wir haben teilweise neu gebaut, einiges abgerissen und nach hinten verlagert“, sagt Annett Hertweck. Doch jetzt sind die Bedingungen für Tiere und Mitarbeiter ideal. Vor Ort sollen dann noch eine Werkstatt eingerichtet und die Technik untergebracht werden. „Dann haben wir für die Schäferei einen richtig schönen Landschaftspflegehof“, sagt Annett Hertweck. Von dort können die Mitarbeiter in der Landschaftspflege auf die kleinen Flächen, die sie in Ordnung halten, gelangen. Alles ist zentral, die Arbeitsbedingungen wurden verbessert. Das Geld für die Arbeiten hat der Verein übrigens aus der Rücklage genommen. Dafür wurde lange gespart.

Das nächste Vorhaben ist schon absehbar. So soll auch die Verwaltung aus dem jetzigen Sitz in der alten Schule in Neudorf wegziehen. „Wir wollen gern mit allen Einrichtungen näher zusammenziehen“, sagt Annett Hertweck. So haben sie an der Bautzener Straße zwischen Förstgen und Mücka jetzt Räume gemietet in einer ehemaligen Weiterbildungseinrichtung. Neben den Büroräumen für den Verein und die Umweltbildung wird es dort eine Küche geben, einen Aufenthaltsraum sowie sanitäre Einrichtungen. Die werden so groß geplant, dass an dem neuen Ort dann auch die Ferienlager stattfinden können. Start ist in diesen Sommerferien. Der Umzug des Vereins wird jedoch schon Ende Mai sein.

Dass der Verein nun aus dem Objekt in Neudorf weggeht, ist für den Malschwitzer Bürgermeister Matthias Seidel (CDU) sehr traurig. „Ich weiß noch nicht, wie es dann mit dem Gebäude weitergeht“, sagt er. Seit 2005 war der Verein vor allem mit den Mitarbeitern der Umweltbildung in Neudorf. „Es war sehr schön hier, und es gab immer eine gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde – erst mit Guttau, dann nach dem Zusammenschluss mit Malschwitz“, sagt Annett Hertweck. Und in die Gegend kommen die Mitarbeiter ja auch, wenn sie mit den Schafen weiden oder kleine Flächen mähen. Das Heu wird für das Füttern der Moorschnucken im Winter gebraucht. Außerdem befinden sich eine Menge von Storchennestern im Kreis Bautzen. Auch dafür ist der Förderverein zuständig. Seit 1992 gibt es den Verein, und allen (Förder)Schwierigkeiten zum Trotz wird nun am neuen Standort weitergearbeitet.