Von Kerstin Fiedler
Beinahe wäre der Geburtstag in Neschwitz untergegangen, so viel Arbeit steht an. Auch das Geld für eine große Feier fehlt derzeit. Deshalb wird sich die Naturschutzstation im Sommer am zehnjährigen Bestehen der Vogelschutzwarte beteiligen und einen Tag der offenen Tür anbieten.
Innerhalb einer Vorstandssitzung des Trägervereins und einer Mitgliederversammlung wurden jetzt jedoch langjährige Mitarbeiter gewürdigt. „Es sind mittlerweile einige Kollegen, die schon über zehn Jahre dabei sind“, sagt Geschäftsführerin Ina Bartsch. Manche sind aus einer Förderung zu einer Festanstellung gekommen, wie zum Beispiel Sylvia Noack und Ortwin Heinze. Auch die Chefin ist von Anfang an dabei.
Hilfe auch im Ehrenamt
Doch nicht nur die festen Mitarbeiter wurden geehrt. „Es ist schön, dass wir einige Helfer haben, die uns immer unter die Arme greifen“, sagt Ina Bartsch. So Gerd Mierdel, der als „treuer Parkplatzwächter“ bei den Hoffesten bekannt geworden ist. „Oder Heidemarie Bernhardt, die im Bereich der Umweltbildung nicht nur über Förderung aktiv wurde, sondern in ehrenamtlicher Arbeit bei uns hilft, wenn sie gebraucht wird“, sagt Ina Bartsch.
Die 15Jahre waren schwierige Jahre, schätzt die Geschäftsführerin ein. Vor allem, weil finanzielle Engpässe die Arbeit prägen. „Die Zuschüsse vom Kreis gehen zurück, es wird immer schwerer, Geld für Projekte zu bekommen. Dabei verzichten wir Mitarbeiter schon seit sieben Jahren auf eine Lohnerhöhung“, sagt Ina Bartsch.
Dennoch bleiben die Neschwitzer optimistisch. Sie wollen die Angebote erweitern und bemühen sich weiter, über Projekte zu Fördergeldern zu kommen. Auch Werksverträge oder Dienstleistungen bringen Geld. Waren es 2002 noch 20 Förderprojekte, gab es im vergangenen Jahr 28 mehr oder weniger zeitgleich zu erfüllende Vorhaben. „Die Projekte werden aber schon lange nicht mehr so gut bezahlt wie in den 90er Jahren“, sagt Ina Bartsch. Es herrsche ein Wettbewerb wie in der freien Wirtschaft. „Wir wirtschaften wie ein mittelständisches Unternehmen.“
Drei Arbeitsschwerpunkte
Dabei gibt es drei Schwerpunkte. In der praktischen Arbeit geht es vor allem um Landschaftspflege wie Pflege von Feuchtwiesen oder Trockenstandorten und Entbuschungen. Zur naturwissenschaftlichen Arbeit gehören Datenerfassungen, botanische (Pflanzen), ornithologische (Vögel) und entomologische (Schmetterlinge) Kartierungen. Den dritten Schwerpunkt bildet die Umweltbildung. Vorträge, Exkursionen, Projekttage und Feriencamps sind im Angebot. Trotz aller Schwierigkeiten blicken die Mitarbeiter aber positiv in die Zukunft. „Immerhin hatten wir 2008 mit 7660Gästen fast 1000Besucher mehr als 2007“, sagt Ina Bartsch.