Von JanineLehmannundLaura Ziegler
Neptun und seine Nixen sitzen auf einer Kutsche, die von Pferden in Richtung Waldbad gezogen wird. Hinter ihr sieht man viele kleine Wasserratten, die eiligst ins Wasser wollen. Grund für diesen Aufzug ist das diesjährige Neptunfest der Nieskyer Grundschule I. Ganz aufgeregt, aber auch ängstlich zugleich können es die Kinder kaum erwarten. Das so genannte Taufwasser sieht auf jeden Fall richtig eklig aus.
Die leidenden Täuflinge
Getauft werden alle, die es mit dem Einhalten der Regeln nicht immer ganz so genau genommen haben. Aber Kinder wären ja nicht Kinder, wenn sie immer ganz lieb sein würden. Das wissen sie auch selbst und sind deshalb ganz aufgeregt: „Hoffentlich gehöre ich nicht dazu“, meint auch der kleine Dennis. Aber nur der König der Meere und die Lehrer wissen, wer an der Reihe ist.
Mit der „umfassenden innerlichen und äußerlichen Reinigung“ werden die ausgewählten Opfer erst einmal gewaschen, dann mit Schlagsahne rasiert und zum Schluss gibt es da noch die schleimige Brühe zum Trinken. Na lecker, da möchte wirklich keiner tauschen. Die Ausgewählten versuchten zwar vor Neptun zu flüchten, aber auch das hat keinen Sinn. Seine Kescher waren am Ende doch viel schneller. Auffällig jedoch, dass vorrangig Jungen getauft wurden... Zum Abschluss gab es dann noch die Staffelspiele und das gemeinsame Baden.
Andere Schule, gleiches Fest
Mittwoch, 8.27 Uhr, 28° C, Neptunfest die Zweite.
So wurde gestern das Nieskyer Waldbad von den Wasserratten der Grundschule II in Beschlag genommen. Auch für sie wurde das volle Programm, vom Umzug durch die Stadt, über die Taufe bis hin zum Staffelwettbewerb geboten. Hierbei war natürlich die Taufe das absolute Highlight. Aus jeder Klasse mussten je ein Mädchen und ein Junge die ungeliebte Prozedur über sich ergehen lassen. Alle Opfer Neptuns bekamen danach natürlich noch neue Namen. So verwandelte sich Greth beispielsweise ganz schnell in eine „ulkige Wassergurke“.
Die ganze Zeit mit von der Partie war gestern die Sonne. Diese Tatsache freute Lehrerin Carmen Bötig besonders: „Eigentlich sollte unser Neptunfest am 1. Juni zum Kindertag stattfinden. Aber da hätten wir wahrscheinlich alle gefroren…“ Vor Kälte bibbern musste am Mittwoch garantiert niemand. Wegen der Wärme wurde auch die siebenjährige Jessica Hänel ganz schnell ungeduldig. „Ich möchte jetzt endlich baden“, sagte sie. Da war es gerade mal halb neun.