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Löbau bekommt eine neue Kirche

Die Neuapostolische Gemeinde baut neu - weil ihre Mitgliederzahl sich positiv entwickelt. Das neue Gotteshaus liegt neben dem alten - und ist kaum bekannt.

Von Anja Beutler
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Das neue Gotteshaus der Neuapostolischen Kirche in Löbau
entsteht in der Ostsiedlung.
Das neue Gotteshaus der Neuapostolischen Kirche in Löbau entsteht in der Ostsiedlung. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Die neue Kirche der Neuapostolischen Gemeinde in Löbau wächst in der Ostsiedlung. Hier, gleich neben der B6, der Laubaner Landstraße, versammelt sich die Glaubensgemeinschaft schon seit Jahrzehnten im Gebäude einer ehemaligen Tischlerei zu Gottesdiensten. Und unmittelbar daneben entsteht jetzt der Neubau ihrer Hauskirche. "Wir haben uns das lange gewünscht, weil bei der schlechten Bausubstanz des alten Hauses aus den 50er Jahren eine Sanierung nicht sinnvoll ist", sagt Gemeindevorsteher Dirk Reinke. Nun habe man die Chance und die Mittel zu einem Neubau erhalten - was auch mit der Gemeindeentwicklung zu tun habe.

Zwar sind insgesamt 117 Mitglieder auf einem Gebiet des Altkreises Löbau keine große Zahl, aber die Perspektive spreche für sich, erklärt Reinke: "Unter den 117 Mitgliedern sind 17 Kinder und generell viele junge Familie, die auch durch Arbeit und Haus an die Region fest gebunden sind", erklärt er. Damit steht die Löbauer Gemeinde ein bisschen außerhalb des generellen Trends bei christlichen Gemeinschaften.

Neubau wie ein Einfamilienhaus

Der Neubau, wo vor Kurzem Richtfest gefeiert wurde, wird nicht wie eine klassische Kirche daherkommen. "Er ist wie ein relativ großes Einfamilienhaus konzipiert", erklärt der Gemeindevorsteher. Eine solche Bauform sei auch für andere Gemeinden bereits genutzt worden, sie bietet maximal 90 Personen für Versammlungen Platz. Zu Gottesdiensten - immer Sonntagvormittag und Mittwochabend - wird sich die Gemeinde vermutlich noch in diesem Jahr in dem neuen Gebäude treffen können. Die Gestaltung der Außenanlagen wird freilich noch ein wenig dauern, was auch daran liegt, dass der Abriss des alten Gebäudes, das gleich daneben steht, gleich nach der Fertigstellung des Neubaus beginnen soll. Dirk Reinke geht jedenfalls davon aus, dass die sonntägliche Gottesdienst-Quote auch im neuen Haus bei rund 50 Prozent liegt - ein Wert, den sich viele Glaubensgemeinschaften wünschen.

Die Neuapostolische Kirche ist konfessionell weder bei als evangelisch noch katholisch einzuordnen. Sie gibt ihre Mitgliederzahl weltweit mit rund neun Millionen Gläubigen an. In Deutschland zählen sich knapp 330.000 Menschen zu dieser Gemeinschaft, was nach Wikipedia-Angaben die viertgrößte christliche Gruppe nach katholischen, evangelischen und orthodoxen Christen ist. Ihre Grundlage ist die Bibel, eine besondere Rolle dabei spielen die Apostel. Zentraler Glaubenspunkt ist die Wiederkehr Jesu Christi und die Vorbereitung darauf. Lange Zeit schottete sich die Glaubensgemeinschaft ab, in den vergangenen Jahrzehnten erfolgte jedoch eine leichte Öffnung und ökumenischen Gesprächen mit anderen christlichen Kirchen.

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