Niedersedlitz
Zwei Ortsbeiräte des Ortsamtes Prohlis bemängeln, dass auch künftig Autos der Weg von der Prof.-Billroth-Straße auf die Bahnhofsstraße versperrt bleiben soll. Laut Planungsunterlagen des Straßen- und Tiefbauamtes soll die Brücke über die Lockwitz auf der Prof.-Billroth-Straße abgerissen und durch eine Fußgängerbrücke ersetzt werden. „Angeblich ist eine Autobrücke ingenieurtechnisch nicht machbar. Das kann ich mir aber nicht vorstellen“, sagt Ortsbeirat Ronald Kramer (Bürgerfraktion).
„Der Abriss der Brücke auf der Billroth-Straße hat zur Folge, dass der Verkehr auf die Kreuzung Heidenauer und Bahnhofsstraße ausweichen muss“, so Kramer. Dort befindet sich die nächstgelegene Lockwitzbrücke. Seit einem Jahr ist die Brücke auf der Prof.-Billroth-Straße für Autos gesperrt, das heißt es lässt sich jetzt schon beobachten, was durch die Errichtung einer bloßen Fußgängerbrücke zum Dauerzustand werden würde: „Die Kreuzung Heidenauer- und Bahnhofsstraße benutzen jetzt schon rund 5600 Fahrzeuge am Tag. Ich vermute, es werden noch mehr“, sagt Ortsbeirat Klaus-Dieter-Rentsch (CDU)¨– sehr zum Leidwesen der Besucher und Mitarbeiter einer Kita an dieser Kreuzung. Zudem ist die Heidenauer Straße enger bebaut als der durch den Brückenabriss zur Sackgasse gemachte Abschnitt der Prof.-Billroth-Straße. Über die Kreuzung Heidenauer- und Bahnhofsstraße fahren viele Pendler aus Pirna und Heidenau, die die Dohnaer Straße umgehen. Die beiden Ortsbeiräte möchten diesen Durchgangsverkehr über die ihrer Meinung nach belastbarere Billrothstraße lenken.
Baubürgermeister Herbert Feßenmayr (CDU) widerspricht der Darstellung in den Planungsunterlagen des Straßen- und Tiefbauamtes, das zu seinem eigenen Geschäftsbereich gehört: Es stehe keineswegs fest, dass die Brücke auf der Billroth-Straße durch eine reine Fußgängerbrücke ersetzt wird. „Wir wissen noch nicht, was für eine Brücke wir dort bauen“, sagt Feßenmayr. Grund dafür seien fehlende Zahlen von der Landestalsperrenverwaltung. Die habe – mehr als fünf Jahre nach der Jahrhundertflut – noch immer keine genaue Prognose der Hochwasserpegel für diesen Punkt der Lockwitz an die Stadt gemeldet. Erst wenn dies geschehen sei, könne geprüft werden, ob eine neue Autobrücke gebaut werden kann oder nicht. Fest steht bisher nur, dass die bisherige Brücke auf der Prof.-Billroth-Straße bei einem Hochwasser wie eine Staumauer wirkt. An der Stelle drohen deshalb Überschwemmungen.
Frank Meyer, Sprecher der Landestalsperrenverwaltung gibt den Ball weiter: Die Pegelstände lägen vor. Herr dieser Zahlen sei das Regierungspräsidium.Carsten Gäbel