Neue Brücke für Radfahrer über die Spree
Von Frances Scholz
Das Metall ist verrostet, Pflanzen wachsen durch das Geländer und so richtig vertrauenswürdig sieht die Fußgängerbrücke zwischen Frankfurt und Kupferhammer an der Seidau auch nicht aus. „Sie hat den schlechtesten Zustand von allen Brücken in Bautzen“, sagt Falko Wendler, Leiter des Hoch- und Tiefbauamtes. Und der ist sogar so schlecht, dass das alte Bauwerk kurz davor steht, gesperrt zu werden.
Dieser Zustand ist der Stadt schon seit Längerem bekannt. Deshalb entschied sie bereits 2010, dass die Querung saniert werden muss. Nun rudert die Stadt aber zurück. Denn die Brücke soll nun doch nicht mehr saniert, stattdessen durch einen Neubau ersetzt werden. „Damals sind wir noch davon ausgegangen, dass es eine 75-prozentige Förderung aus dem Straßen- und Brückenbauprogramm für die Sanierung gibt“, sagt Falko Wendler. Die Prüfung ergab jedoch, dass dies nicht möglich ist.
Neue Stützmauer und Beleuchtung
Allerdings stellt die Tatsache, dass zwei überregionale Radrouten über die Querung führen, eine andere Fördermöglichkeit in Aussicht. Jedoch muss für diese Fördermittel eine Mindestbreite von drei Metern auf der Geh- und Radwegbrücke gegeben sein. Nur bei drei Metern ist es möglich, dass zwei Fahrradfahrer mit Anhänger auch aneinander vorbeifahren können. „Die Brücke über die Spree ist aber nur 1,80 Meter breit und erfüllt somit nicht die Anforderungen einer touristischen Nutzung“, erklärt Falko Wendler.
Zwar könne man die Brücke sanieren, müsse aber auf entsprechende Fördermittel verzichten. Die Stadt müsste dafür 220 000 Euro berappen und die Kosten vollständig tragen. „Bei einem Neubau könnte die Stadt wiederum eine Förderung in Höhe von 75 Prozent erhalten“, sagt der Leiter des Hoch-und Tiefbauamtes. Die Stadt rechnet mit Kosten von 438 250 Euro für die neue Brücke. Der Eigenanteil würde bei etwa 188 000 Euro liegen, was wesentlich günstiger wäre, als eine Sanierung. „Ein weiteres Argument ist, dass es bei einer neuen Brücke geringere Pflegekosten gibt“, sagt Falko Wendler.
Die Stadt will nun die Fördermittel beantragen. Die Bauarbeiten für die neue Brücke zwischen Frankfurt und Kupferhammer sollen voraussichtlich 2015 starten. Diese wird dann drei Meter breit. Im Zuge der Bauarbeiten bekommt die Brücke eine neue Straßenbeleuchtung und ein neues Geländer auf beiden Seiten. Die Energie- und Wasserwerke Bautzen (EWB) wollen außerdem zwei Gasleitungen neu verlegen und ein Schutzrohr für ein Niederspannungskabel erneuern. Auch die nordwestlich angrenzende Stützmauer plant die Stadt, auf einer Länge von elf Metern neu herzurichten. Über die Brücke führt unter anderem der Sächsische Städteradweg.