SZ +
Merken

Neue Chance für Ferienlager gesucht

Mittelherwigsdorf. Die Bahn startet wieder einen Versuch, das ehemalige Kinderferienobjekt und den dazugehörendenZeltplatz zu verkaufen.

Teilen
Folgen

Von Angelika Dornich

Eigentlich ist es noch verhältnismäßig jung, das Hauptgebäude des ehemaligen Kinderferienobjektes der Bahn in Mittelherwigsdorf. Es wurde erst um 1986 gebaut, konnte aber nur kurze Zeit seinem Zweck dienen. Bis etwa 1992 wurde das Objekt noch für Schulungszwecke genutzt, doch seitdem schlummert es abseits vom Dorfleben, hinter dem Bahndamm verborgen, dahin.

Nur Bahnreisende haben einen Blick darauf oder Leute, die gelegentlich mal auf einem Spaziergang unterm Mandauviadukt von der Bahnhofstraße her hier vorbeikommen. So war es auch in der Vergangenheit ein ungestörter Ort für Vandalen, die Fenster und Türen einschlugen und in den Räumen wüteten. Mittlerweile sind die Gebäude – eine Wirtschaftsbaracke gehört noch dazu – aber nach Aussage von Harald Tempel vom Dresdener Büro der Eisenbahnvermögen-Dienststelle Ost vor jeglichem Zugang gesichert. Eignen würde sich das Objekt eventuell als Pension oder für betreutes Wohnen. Da es allerdings im Außenbereich der Gemeinde liegt, muss ein Umnutzungsantrag gestellt werden.

Entlang des Grundstücks, zum Teil auch darüber wie über den zum ehemaligen Kinderferienobjekt gehörenden Zeltplatz fließt die Mandau. Dieser steht ebenfalls zum Verkauf, eventuell auch separat. Vom Wald umrahmt, war er einst ein gerade für Kinder idealer Ort zum Austoben und Erholen. Inzwischen sind selbst die für die Zelte betonierten Stellflächen verwachsen, der Sanitärtrakt ist abrissreif. Auch die Gemeinde Mittelherwigsdorf wäre froh, wenn sich für das Anwesen wieder eine Chance ergäbe. Schließlich werfen solche ungenutzten Grundstücke einen Schatten auf das Dorfbild.

Ein größeres Ärgernis

„Wir haben aber noch ein viel größeres Ärgernis“, sagt Bürgermeister Bernd Rößner: Das ehemalige Kinderferienlager des einstigen Chemiekombinates Schwedt an der Straße, die zum Wichernhaus führt. „Als ich 1994 Bürgermeister wurde, habe ich große Anstrengungen unternommen, dass es in Besitz der Gemeinde kommt.“ Damals war es noch in Ordnung. Doch es führte kein Weg hinein. Dann wurde es versteigert und mehr und mehr zum sichtbaren Schandfleck. Der private Eigentümer reagiert auf kein Anschreiben der Gemeinde.

Nähere Informationen zum ehemaligen Kinderferienobjekt der Bahn unter www.bev.bund.de