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Neue Drogerie im Schlecker-Laden

Die junge Mutter Susann Steude macht sich mit ihrem ersten eigenen Geschäft selbstständig. Und füllt damit jetzt eine Lücke in der Gemeinde.

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Von Antje Steglich

Als Susann Steude mit ihrem kleinen Söhnchen in Elternzeit ging, hat die junge Zeithainerin vor allem eines schmerzlich vermisst: eine Drogerie in der Nähe. Windeln, Puder, Babynahrung, irgendwas fehlte immer. Doch der wenige hundert Meter entfernte Schlecker-Markt im Gewerbegebiet an der Teninger Straße hatte längst zu, und die Auswahl in den Supermärkten der Umgebung war eher mau. „Andere Eltern haben mir das bestätigt“, sagt die 27-Jährige. Und so reifte in ihr langsam die Idee, eine eigene Drogerie im alten Schlecker-Markt zu eröffnen. Kein blau-weißer Abklatsch, sondern einen Laden mit mehr Flair und großem Wohlfühlfaktor, mit Herzlichkeit und einer Produktpalette, die auch Naturkosmetik, Reformprodukte, Bio-Babykost und spezielle Lebensmittel für Vegetarier und Veganer bietet. Außerdem soll ihre Drogerie nicht nur übersichtlicher, sondern auch großzügiger eingeräumt sein. „Als ich hier selbst einkaufen war, bin ich mit dem Kinderwagen kaum durchgekommen, das soll es bei mir nicht geben“, kündigt die Zeithainerin an.

„Ich muss aber selbst noch lernen, was der Kunde verlangt. Da bin ich offen“, gesteht Susann Steude ein. Denn Erfahrungen in der Branche hat sie bisher nicht. Die studierte Betriebswirtin hat allerdings eine Weiterbildung im Drogeriewarensegment gemacht, um ihre Kunden fachlich beraten zu können. Außerdem wurden die Ideen und das Konzept für den neuen Drogeriemarkt zusammen mit einer Unternehmensberaterin ausgearbeitet und hat sich die junge Frau mit ehemaligen Schlecker-Frauen vernetzt, die sich selbstständig gemacht haben. „Sie haben mir viele Tipps gegeben“, so Susann Steude. Und die wird sie in den kommenden Monaten auch dringend brauchen. Denn dass die Existenzgründung nicht einfach sein wird, das weiß die Zeithainerin schon jetzt.

Zum einen startet die 27-Jährige als Einmann-Unternehmen. Sie wird also Montag bis Freitag 9 bis 18 Uhr und Samstag 9 bis 14 Uhr im Laden stehen und irgendwann danach noch Bestellungen und Papierkram erledigen müssen. Und sie ist ja auch noch Mutter und Ehefrau. „Mein Mann unterstützt mich“, sagt Susann Steude, „und ich habe auch ein sehr gutes soziales Umfeld.“ Ohne das ginge es nicht.

Außerdem muss sich die Drogerie Steude überhaupt erst einmal bei den Kunden etablieren. Zu Anfang werden zwar sicher viele Zeithainer zum Gucken kommen, aus Neugierde. „Die Mundpropaganda läuft schon jetzt sehr gut“, lacht Susann Steude. Doch die Leute müssen eben auch wiederkommen und hier einkaufen, anstatt zu einem der großen Discounter zu fahren. Doch die Zeithainerin bleibt optimistisch und hofft darauf, dass ihr individuelles Konzept überzeugen wird.

Rückendeckung bekommt sie da auch von Zeithains Verwaltungsspitze. „Dass wir das super finden, steht außer Frage“, sagt Bürgermeister Ralf Hänsel (parteilos) auf Nachfrage der Sächsischen Zeitung. Schließlich gebe es seit der Schließung der Schlecker-Filiale keine Drogerie mehr in der Großgemeinde.

Am Freitag, 2. Mai, punkt 9 Uhr soll sich das ändern. Dann öffnet die Drogerie Steude auf der Teninger Straße 1 zum ersten Mal ihre Türen.

www.drogerie-steude.de