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Neue Fertigungslinie und Halle für Hitachi

Exakt zwei Jahre nach Einweihung des Hitachi-Werkes ist eine neue Produktionshalle übergeben worden.

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Von Reinhard Kästner

Das neue Gebäude war nötig geworden, weil ab Januar 2007 eine neue Generation von Benzinhochdruckpumpen gebaut werden. Die Anlage dafür, so Produktionleiter Andreas Englmüller, ist bereits aufgestellt. Die Mitarbeiter werden in Kürze daran geschult, damit die Produktion im Januar starten und ab April auf vollen Touren laufen kann.

Da bisher rund 99 Prozent der Teile aus Japan angeliefert werden, macht sich eine enorme Lagerhaltung erforderlich, für die zum Teil die neue Halle errichtet wurde. „Die Firmenphilosophie läuft darauf hinaus, immer mehr Teile lokal, also in Europa zu produzieren. Dafür sind wir gewappnet. Die Hälfte der 2000 Quadratmeter großen Halle soll der Produktion dienen“, berichtet Englmüller.

Deshalb wurde eine Machbarkeitsstudie erarbeitet, die zurzeit im Konzern ausgewertet wird. Fällt sie positiv aus, dann soll eine mechanische Fertigung, sprich ein hochmodernes CNC-Zentrum, in der neuen Halle installiert werden. „Das wäre für Roßwein etwas völlig Neues, denn bisher wird hier nur montiert“, sagt Englmüller. Anliegen ist es, die Lieferwege für die Teile zu verkürzen. Denn immerhin 70 Tage sind sie von Japan nach Deutschland unterwegs und binden in dieser Zeit viel Kapital.

Völlig neu für Roßwein wird der Prüfstand für Lebensdauerprüfungen sein. Dafür wurde neben der neuen Halle ein separates kleines Gebäude errichtet. Hier werden künftig die Pumpen einem Dauertest von 6000 Stunden, rund 250 Tagen, unterzogen. „Das wird vor allem dann gemacht, wenn Teile von neuen Lieferanten in die Pumpen eingebaut werden, schließlich muss die garantierte Lebensdauer der Einspritzpumpen getestet werden“, so Andreas Englmüller.

Gehen die Vorstellungen auf, kann das Pilotprojekt im Juli 2007 starten. Dann werden aber hochqualifizierte CNC-Dreher und ingenieurtechnisches Personal benötigt. Es sei aber nicht mit einer Welle von Neueinstellungen zu rechnen. Die neue Produktion „kanibalisiert“ die alte Fertigung. Anders gesagt: Die neue Produktion macht die alte Fertigung überflüssig. Somit können die Mitarbeiter, die freigesetzt werden, für die neue Fertigung qualifiziert werden, erklärt Personalleiter Frank Anton. Doch auch weiterhin werden im Unternehmen jährlich zwei Azubis ausgebildet. Die Zusammenarbeit mit der Roßweiner Mittelschule habe sich bewährt, sagt Englmüller. Dazu gehöre auch, dass die Mittelschüler bei Praktika die Produktion des Werkes kennenlernen.

Mehr Sorgen bereitet dem Personalchef das ingenieurtechnische Personal. „Wir brauchen qualifizierte Fachleute mit guten Englisch-Kenntnissen, denn unsere Betriebssprache ist English“. Da müsse man ganz schön suchen, in ganz Sachsen. Für eine, jetzt noch nicht absehbare weitere Expansion hat das Unternehmen noch Flächen unterhalb ihrer Halle zur Verfügung. Die Option auf das Gelände oberhalb der Firma werde man zum Jahresende hingegen abgeben.