Von Christoph Ulrich
Zwickau. Nach mehr als fünf Jahren Kontinuität an der Spitze der Volkswagen Sachsen GmbH, Zwickau, bekommt der größte industrielle Arbeitgeber der Region einen neuen Chef. Hans-Joachim Rothenpieler, Entwicklungs- und Qualitätsmanager aus dem VW-Konzern, übernimmt ab 1. September die Führung von VW Sachsen mit den Werken Chemnitz und Zwickau sowie den Chefposten der Automobilmanufaktur Dresden GmbH. Rothenpieler folgt auf Frank Löschmann. Er wird neuer Konzernbeauftragter von Volkswagen in Indien.
Der 52-jährige Rothenpieler war seit 2007 als Generalbevollmächtigter der Volkswagen AG Chef der Qualitätssicherung für den Automobilkonzern. Seine Karriere begann der Maschinenbau-Ingenieur 1985 in der Aggregate-Konstruktion bei Daimler-Benz, bevor er zwei Jahre später zu VW wechselte. Dort übernahm er Aufgaben beim Produktionsanlauf des Kompaktvans Sharan, zeichnete für die Pkw-Gesamtfahrzeugentwicklung bei Skoda verantwortlich, sammelte als Vorstand der Bentley Motors Erfahrungen bei der Luxusmarke des VW-Konzerns. 2003 kehrte Rothenpieler zur Gesamtfahrzeugentwicklung zurück.
Der scheidende VW-Sachsen-Chef Löschmann hat sich in den vergangenen Jahren stark für die wirtschaftliche Entwicklung in Südwestsachsen engagiert. In seiner Zeit bei VW Sachsen hat der 46-Jährige für eine enge Zusammenarbeit zwischen der Karosseriefertigung in Zwickau und der Gläsernen Manufaktur in Dresden gesorgt. Auch an der Weiterentwicklung des neuen Phaeton war Löschmann beteiligt. Zudem wurde unter seiner Regie der Produktionsanlauf des Golf VI gemeistert.
Löschmann wechselt für Volkswagen nach Indien, wo der Autokonzern einen der zukünftigen Wachstumsmärkte sieht. Vor eineinhalb Jahren hat VW im westindischen Pune ein neues Fahrzeugwerk eröffnet, das mit heute 2500 Beschäftigten rund 110000 Fahrzeuge jährlich herstellen kann. Produziert werden derzeit der Skoda Fabia und ein Polo mit Stufenheck. Volkswagen hat in Pune rund 580 Millionen Euro investiert.
VW baut in Dresden mit rund 400 Mitarbeitern das Flaggschiff Phaeton. In Zwickau sorgen 6200 Mitarbeiter dafür, dass täglich bis zu 1350 Golf und Passat vom Band laufen. Und in Chemnitz stellen 1100 Mitarbeiter täglich rund 3000 Motoren und 4000 Ausgleichswellengetriebe her. (FP)