Von Peter Redlich
„Drei Millionen Euro wenden wir auf, um eine neue Halle zu bauen“, sagt Werksleiter Bernd Danz. 8 000 Quadratmeter wird die Halle groß sein. Genauso wie die bereits im Vorjahr errichtete. Dort investierte das Unternehmen in Gebäude und eine neue Maschinenlinie rund 8 Millionen Euro. Zwölf neue Arbeitsplätze hat das gebracht. „Die wir auch halten werden“, sagt Danz, dessen Mannschaft aus 46 Mitarbeitern besteht.
Aus tonnenschweren Stahlrollen werden in dem Werk an der Stadtgrenze zu Coswig rechteckige und trapezförmige Bleche für Teile in der Automobilindustrie zugeschnitten. Teile wie Auspuffanlagen oder Schweller, die zur guten Hälfte in Polen oder Tschechien produziert und in Renault, Skoda und Volkswagen eingebaut werden. Größter Partner von Thyssen Radebeul ist das Karosseriewerk Radeberg.
Produktion in zehn Jahren mehr als versechsfacht
Ganz solide und stetig steigend hat sich der Produktionsumfang im Radebeuler Stahl-Service-Center entwickelt. Wurden 1990/91 noch rund 1 000 Tonnen Stahl im Monat verarbeitet, so sind es jetzt etwa 6 500 Tonnen. Danz: „Unser Ziel in den nächsten Jahren sind 8 000 bis 9 000 Tonnen. Danach ist die Kapazität ausgelegt.“ Wenn die neue Halle Ende des Jahres komplett steht, wird dorthin auch die Zuschnittlinie aus der bisher angemieteten alten Halle umgesetzt.
Als verkehrsgünstiger Trumpf für den Produktionsstandort erweist sich auch der Eisenbahnanschluss, der direkt ins Werk und genau in die Mitte der beiden Hallen führt. Über eine Kranbahn können die schweren Stahlblechrollen so, ohne sie erst umständlich umzuladen, an den Ort der Verarbeitung gebracht werden. 40 Prozent des Materials rollt jetzt schon mittels Bahn an. Und Bernd Danz sieht mit der noch für dieses Jahr beschlossenen Lkw-Maut die Tendenz eher steigend. „Es wäre sinnvoll, vier Fünftel unseres Materials über die Bahn abzuwickeln.“
Die Aufträge organisieren sich die Radebeuler selbst. „Es läuft“, sagt der Werksleiter sachlich zurückhaltend. An Streik denkt hier keiner. Das Betriebsklima ist gut.