Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Ernennung zur Weinkönigin von Diesbar-Seußlitz. Wie fühlen Sie sich mit Krönchen auf dem Kopf?
Wunderbar! Nach dem ersten Tag ist es zwar noch ein komisches Gefühl im Rampenlicht zu stehen, aber ich denke, daran gewöhne ich mich noch.
Warum haben Sie sich zur Wahl gestellt?
Erstens wurde ich von einigen Freunden schon oft „genervt“, wann ich denn mal endlich die Krone auf mein Haupt bekomme. Und zweitens wollte ich selbst gern vor meinem 30. Geburtstag Weinkönigin werden.
Sind Sie eine Winzer-Tochter?
Ja, meine Eltern haben in Diesbar-Seußlitz einen Weinberg. Da wächst man mit den täglichen oder besser jahreszeitbedingten Aufgaben eines Weinberges auf. Früher habe ich oft geholfen. Jetzt bin ich „nur“ noch bei der Weinlese dabei. Das Schönste ist, dass zur Lese Verwandte und Freunde zusammenkommen, gemeinsam Wein lesen, ein Gläschen Wein trinken und über Gott und die Welt plaudern.
Möchten Sie den Weinberg mal übernehmen?
Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich glaube, meine Eltern werden den Weinberg noch eine ganze Weile bewirtschaften. Da habe ich noch ein bisschen Zeit, mir das zu überlegen.
Haben Sie auch beruflich mit Wein zu tun, oder ist das eher ein Hobby?
Weder noch. Das Thema Wein umgibt mich aber täglich. Zum einen, weil ich in einer Winzerfamilie in Diesbar-Seußlitz aufgewachsen bin. Zum anderen arbeite ich in Diesbar-Seußlitz. Dadurch bin ich sehr mit der Gegend und dem hiesigen Wein verbunden.
Wie stellen Sie sich das kommende Jahr als Repräsentantin vor?
Es wird auf jeden Fall interessant und aufregend. Momentan weiß ich noch nicht, welche Veranstaltungen, spontanen Einsätze oder Aufgaben mich erwarten. Ich werde die Region und die Weinbaugemeinschaft Diesbar-Seußlitz repräsentieren und sicherlich auch viele Leute kennenlernen. Ich freue mich darauf.
Gibt es einen Ort an der Weinstraße, an dem Sie gern sind? Welcher?
Am liebsten bin ich zu Hause. Daran wird sich nichts ändern, für mich ist es der schönste Platz, den es an der Sächsischen Weinstraße gibt. Mir hat auch mal jemand gesagt, wenn man in Diesbar-Seußlitz das Ortseingangsschild passiert, würde man schon die positive Energie der Region verspüren. Dem kann ich nur zustimmen. Es ist einfach ein schönes Fleckchen Erde.
Welcher ist Ihr Lieblingswein?
Der Goldriesling. Er ist der perfekte Wein für Frauen. Seine blumige Note und sein leichter bekömmlicher Geschmack überzeugen sogar Fans der eher lieblichen Weine.
Wenn Sie ausgehen, was trinken Sie dann?
Wenn ich mit Freunden unterwegs bin, trinken wir meist Prosecco oder Wein, das kommt auf das Lokal an. Meist ist es aber Weißwein, ohne dass ich mich da speziell festlege. Ich probiere auch gern Weine aus anderen Regionen.
Präsentieren Sie Diesbar-Seußlitz auch überregional?
Nein, die überregionalen Präsentation der Elbweindörfer um Meißen übernimmt die Sächsische Weinkönigin. Sie ist zum Beispiel auch bei Messen vertreten. Eine Ortsweinkönigin wie ich es bin, ist nur regional tätig.
Wo werden Sie Ihren nächsten offiziellen Auftritt haben?
Das derzeitige Federweißenfest ist die erste große Station meiner Amtsperiode. Der nächste Auftritt wird am Sonntag zehn Uhr früh sein, beim morgendlichen Walking mit dem Vital-Center Kovacs aus Merschwitz. Wir werden gegen 12 Uhr auf der Heinrichsburg sein und die Sportbegeisterten mit einem kleinen Glas Federweißen zum letzten Endspurt anzuregen. Welche Termine nach dem Federweißenfest anstehen, weiß ich noch nicht.
Gespräch: Julia Polony