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Neue Rose macht den Klosterpark Altzella bekannt

Vielfältige Anregungen zum Gärtnern vermitteln Aussteller und Akteure auf dem Klostergelände.

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Von Wilrun Wagner

Etwas bescheiden anzusehen war der Täufling, eine neue Rosensorte, die am Sonnabend den Namen „Kloster Altzella“ erhielt. In der Natur zeigt sie sich in Rosa und Gelb, im Kühlen sind die Farben etwas verblasst, verriet Hanspeter Bethke. Er begann vor 30 Jahren, den verwilderten Pfarrgarten in Saxdorf nahe Bad Liebenwerda zu gestalten. Gemeinsam mit der Baumschule Roland Gräff in Bad Liebenwerda hat er die Rose gezüchtet.

Grafin Cosel tauft die Rose

„Wir sind von Anfang an zur Blumen- und Gartenschau hier und für so schöne, alte Gebäude wollten wir eine Rose kreieren“, sagt Gräff. Zur Taufe war eigens ihre Majestät, die Gräfin Cosel, alias Birgit Lehmann, aus der Residenz angereist. Sie moderierte mit viel Humor das Taufzeremoniell. Mit einem Glas edlem Champagner tauften die Gräfin Cosel, Hanspeter Bethke, Parkchefin Ingrid Welzig und Parkgärtner André Tränker die Rose. Nun soll die Pflanze nicht nur die Besucher des Klosterparks erfreuen, sondern auch viele private Gärten schmücken und damit den Namen des Klosters in die Welt hinaustragen. Die folgende Brautmodenschau begeisterte die zahlreichen Zuschauer.

Im großen Wirtschaftshof und in verschiedenen Gebäuden war aber noch weit mehr zu erleben. Nicht nur die zahlreichen Angebote von Blumen und Pflanzen in Töpfen und Kübeln lockten zum Kauf. Die Besucher haben auch ihr Wissen erweitert. Großes Interesse fand die Kräuterfee Gudrun Sochorik aus dem Kurort Hartha. Sie stellte bei einer kleinen Führung humorvoll so manches bekannte und weniger bekannte Kräutlein mit seiner Heilwirkung vor. Übrigens lassen sich Huflattichblätter sogar in der Pfeife rauchen. Die Besucher probierten es. Sehr mild, so das Urteil. Viele waren auch zum Vortrag über die Johanniskräuter von Angelika Ende gekommen.

Elke Jakob aus Dresden kennt sich bei Kräutern aus. „Ich habe aber allerhand Neues mitgenommen“, sagte sie und eilt bereits wieder zum Gestalten von Trockenblumensträußen. Tatsächlich waren die Angebote so vielseitig, dass ein Tag kaum reichte, um alles zu sehen. Viele Besucher kamen auch zum Vortrag von Gartenberaterin Helma Bartholomay vom MDR. Sie sah sich geschädigte Pflanzen an, die die Gäste mitgebracht hatten und gab individuelle Pflegeratschläge.

Alles, was zum Garten und zur Gartengestaltung gehörte, war auf dem großen Wirtschaftshof im Kloster in aufgelockerter Form zu sehen und gab den Besuchern vielfältige Anregungen fürs eigene Gärtchen. Garten- und Holzgestalter, Steinmetz und Vertreter anderer Gewerke standen den Besuchern Rede und Antwort.

Brautmoden kommen gut an

Wer die Kühle im Konversenhaus bevorzugte, fand da tolle Brautmode im mittelalterlichen Ambiente, Brautgarnituren aus dem 19. Jahrhundert und tolle Kreationen von Brautsträußen. Auch eine Hochzeit zu DDR-Zeiten war dokumentiert. Überhaupt waren der Fantasie der Floristen beim Thema Brautsträuße keine Grenzen gesetzt.

In der Galerie gab es eine Ausstellung unter dem Motto „Wandel der Blüten“. Zur Unterhaltung boten verschiedene Formationen urwüchsige ländliche Folkmusik, während der Klosterpark und die Wiese auch in diesem Jahr der Ruhe und Besinnung vorbehalten waren. Bis gestern Abend wurden 8000 Besucher gezählt.

„Vor allem haben die Besucher immer wieder gelobt, dass das Ausstellungsgelände nicht so weit auseinander gestreckt war. Gerade bei der Hitze am Wochenende war alles gut zu erreichen“ , sagt die Mitarbeiterin des Parkverwaltung Erika Wolf. „Es hat einfach alles gestimmt, wir können ein positives Resümee ziehen“, sagt sie, als gegen 18 Uhr die Tore geschlossen und die Stände abgebaut werden. Im kommenden Jahr, das steht fest, wird es eine Neuauflage der Gartenschau geben.