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Neue Schwedenstein-Pension strebt vier Sterne an

Familie Fischer baut das Dachgeschoss ihres Bergrestaurants um. Das kostet 300 000 Euro. Ende April kommen die Gäste.

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Von Ina Förster

Richtig chic sind die neuen Pensionszimmer auf dem Schwedenstein geworden! Das muss man einfach mal so sagen. Auch wenn die letzten Handwerker noch mächtig am Wirbeln sind, bekommt man eine Ahnung von der künftigen Herberge. Für Ende April haben sich die ersten Gäste angemeldet. „Wir arbeiten derzeit unter Hochdruck, aber so kommt man wenigstens gut voran“, so Hausherr Stiewen Fischer. Seit Juni 2012 sind die Schwedenstein-Restaurantbesitzer am Werkeln. Ganze 300 000 Euro investieren sie in den Umbau. „Unsere Gäste haben immer wieder nachgefragt, wo man nach Familienfeiern und Hochzeiten übernachten könne. Und wo wäre das bequemer, als im eigenen Haus?“

Vier luxuriöse Zimmer warten

„Die Idee für die Pension haben wir schon länger gehabt, allerdings war 2010 erst einmal der große Wintergarten an der Reihe“, sagt er. Dort finden nun die großen Festlichkeiten und Brunch-Buffets statt. Und dort können die künftigen Pensions-Gäste auch in aller Ruhe und mit Blick ins Land hinaus frühstücken. Bis es soweit ist, müssen die Elektriker, Fliesenleger, Geländerbauer und Brandschutz-Profis aber noch einmal richtig loslegen. Und vor allem Hausherrin Simone Fischer sollte die Nerven behalten. Denn auf so einer Baustelle gibt es leider täglich neuen Dreck. Und das nervt schon ein kleines Bisschen.

Sie hat sich nämlich die Einrichtung und Dekoration der vier neuen Zimmer unterm Dach auf die Fahnen geschrieben. Nebenbei steht sie noch in der Küche und kredenzt den Gästen das Essen. Wenn dort Ruhe eingezogen ist, bezieht sie Betten, hängt Gardinen auf und rückt Möbel und Accessoires zurecht. „Bitte seid vorsichtig mit den Vorlegern“, ruft sie gerade noch, ehe die Monteure vorüber eilen. Hier muss man aufpassen wie ein Luchs. Doch die Mühe lohnt sich. Eines der Zimmer ist bereits vorzeigbar. Liebevolle Details und warme Farben springen sofort ins Auge. Die Möbel sind geschmackvoll und hochwertig. Die Bäder ein wahrer Traum. „So soll der Rest in ein paar Wochen auch aussehen“, seufzt sie. Der Weg dorthin ist stressig. „Müssen wir eben noch ein paar zusätzliche Nachtschichten einlegen. Gestern waren wir auch erst früh um vier im Bett“, sagt sie. „Wir wollen uns durch den Deutschen Hotel- und Gaststättenverband nämlich für vier Sterne qualifizieren lassen“, sagt Stiewen Fischer. Das bedeutet, hohe Anforderungen zu erfüllen. Die Dehoga bewertet nach einem strengen Punktekatalog und der ist lang. Anfänglich hatte man noch mit drei Sternen geliebäugelt, doch je länger die Bauphase andauerte, umso deutlicher wurde, dass es sich lohnt, richtig zu investieren. Seit 2004 gehört Familie Fischer das Bergrestaurant. Der gebürtige Steinaer erwarb es zusammen mit Ehefrau Simone. Sieben Angestellte stehen mittlerweile in Lohn und Brot bei ihnen. „Als Pächter hätte man einen solchen Um- und Neubau gar nicht stemmen und finanzieren können“, weiß er.

Neue Dächer, neue Fassade

Immerhin musste obendrein ein neues Ziegeldach gedeckt werden und mehrere Flachdächer dazu. „Bei Letzterem haben wir uns für die Gründach-Variante entschieden. Das ist ökologisch und passt auch toll in unsere Natur“, sagt Simone Fischer. Außerdem können die Schwedenstein-Besucher vom Turm daneben auf alles drauf schauen. Und das sollte gut aussehen. Allein über dem Wintergarten liegen jetzt 30 000 Tonnen Erde. Die Azaleen darin werden hoffentlich bald blühen. Auch die Hausfassade ist übrigens runderneuert worden, das zwischenzeitlich durch Zufall freigelegte Fachwerk brauchte nicht nur eine Kosmetik-Kur. Doch der Gesamteindruck soll passen. Noch sieht alles ein bisschen nach Baustelle aus, aber bald schon wird das erste Pärchen seine Hochzeitsnacht im luxuriösen Turmzimmer genießen. Die Dreieckbadewanne von Villeroy & Boch, ein riesiges Bett sowie ein fantastischer Ausblick vom Balkon gratis auf den Elstraer Schwarzenberg locken.