Von Sylvia Gebauer
Irre normal, würden sicherlich die Arnsdorfer sofort unterschreiben. Wenn sie heute Abend im Fernsehsessel Platz nehmen, können sie in die Krankenhausgeschichte eintauchen. Unter dem Titel „Irre normal – Psychiatrie in Arnsdorf“ ist ein 30-minütiger Fernsehbeitrag entstanden. Über das Sächsische Krankenhaus Arnsdorf. Quasi von seiner Eröffnung am 1. April 1912 bis heute. Zu sehen ist das Ganze in der MDR-Reihe „Der Osten – Entdecke, wo du lebst“. Eine Episode wird fehlen. Das Fernsehteam war zu zeitig da. So verpassten sie ein weiteres Kapitel der Arnsdorfer Krankenhausgeschichte, das heute geschrieben wird. Das Team hat es schlichtweg verpasst. – Die Geschichte über die Tageskliniken wird heute fortgeschrieben. Hier werden Patienten teilstationär aufgenommen. Heißt, der therapeutische Tag beginnt für die Patienten montags bis freitags, um 8 Uhr morgens. Er endet um 15.30 Uhr, freitags bereits um 15 Uhr. Knapp zwei Drittel des Tages verbringen die Patienten nicht in der Klinik, sondern im gewohnten Umfeld. Sie werden mit Frühstück und Vesper versorgt, das Mittagessen können sie in der Cafeteria des Krankenhauses einnehmen. So viel zur Praxis. Bisher sind in die Arnsdorfer Krankenhausgeschichte vier Tageskliniken eingegangen: Eine Erwachsenen-Tagesklinik befindet sich in Kamenz und drei Tageskliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie jeweils in Arnsdorf, Radebeul und Kamenz. Ab heute reiht sich nun eine weitere in diese Reihe ein.
Im Gebäudeinneren hat sich in den letzten Wochen einiges getan. Gewerkelt wurde für die neue Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Sächsischen Krankenhaus Arnsdorf. Zwölf Plätze stehen hier insgesamt zur Verfügung. Behandelt werden Frauen und Männer im Alter von 18 bis 65 Jahren, die vor allem an affektiven Störungen, Störungen aus dem schizophrenen Formenkreis, Angst- und Zwangsstörungen, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen sowie pathologischen Persönlichkeitsänderungen leiden. Die Bedingungen für die Aufnahme in der Tagesklinik sind klar, die Patienten müssen in der Lage sein, den täglichen Weg zur Klinik zu bewältigen und die Zeit außerhalb der Therapiezeiten in häuslicher Umgebung zu verbringen. Nicht infrage kommen Patienten, die akut selbstmordgefährdet, drogen- bzw. alkoholabhängig sind.
Geleitet wird die Tagesklinik von Oberärztin Sandra Zügge. Zu finden ist die Einrichtung an der Hufelandstraße, in der sogenannten B11/2. Im gleichen Haus ist bereits die Depressionsstation untergebracht. Zudem liegen die anderen Stationen der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in unmittelbarer Nähe zu den anderen Stationen. Genutzt werden auch alle anderen therapeutischen Einrichtungen des Sächsischen Krankenhauses, wie die zentrale Ergotherapie. Patienten können auf den Besucher-Parkplätzen an der Stolpener Straße beziehungsweise der Hufelandstraße parken, bei eingeschränkter Mobilität besteht eine Haltemöglichkeit direkt an der neuen Tagesklinik, heißt es aus dem Krankenhaus. So wird ein weiteres Kapitel aufgeschlagen.
Sie erreichen die Tagesklinik unter der Telefonnummer 035200 / 26 3533.
Der Fernsehbeitrag „Irre normal – Psychiatrie in Arnsdorf“ ist heute 20.45 Uhr im MDR zu sehen.