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Neue Vorschläge für Straßennamen

Doppelt hält nicht immer besser. Als Lösung im Namensstreit gibt es eine gewagte Idee.

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Von Franz Herz

Ein einziger Straßenname, der sich von Dippoldiswalde durch Ulberndorf, Obercarsdorf bis nach Schmiedeberg zieht ist im Gespräch, sozusagen eine lange „Altenberger Straße“. Sie bekäme dann auch dreistellige Hausnummern. Die Meinungen über diese gewagte Idee gehen auseinander, wie auf der Gemeinderatssitzung am Donnerstag in Schmiedeberg deutlich wurde.

Warum sind neue Straßennamen erforderlich?

Bei der geplanten Fusion von Schmiedeberg und Dippoldiswalde spielt das Thema Straßennamen eine wichtige Rolle. Die Post fordert, dass eine Gemeinde mit weniger als 30 000 Einwohnern auch nur eine Postleitzahl hat. Dafür müssen dann die Straßennamen eindeutig sein, damit alle Adressen zu finden sind. Da in Dippoldiswalde und Schmiedeberg etliche Namen doppelt sind, müssten die umbenannt werden oder, wie bei der Idee der langen Altenberger Straße, durchgezogen werden und neue Hausnummern bekommen.

Wie ist der Stand der Diskussion in den Ortsteilen?

Die Ortschaftsräte von Schmiedeberg und Obercarsdorf haben das Thema beraten und sind zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen. So lehnen die Schmiedeberger die Idee einer langen Altenberger Straße ab, wie Ortsvorsteher Falko Uyma (Freie Wähler) den Gemeinderat informierte. In Obercarsdorf hingegen stößt der Gedanke auf mehr Gegenliebe, wie Karelli Krischker (SPD) berichtete. Dort hieß die Hauptstraße vor dem Zusammengehen mit Schmiedeberg schon mal Altenberger Straße. Dann erst wurde daraus die Dresdner Straße.

Um welche weiteren Straßen geht es bei den geplanten Umbenennungen?

Insgesamt kommen 15 Bezeichnungen sowohl in Dipps als auch in Schmiedeberg vor. Bei manchen bereitet die Umbenennung kein Problem. So könnten die Schmiedeberger gut damit leben, wenn ihr Marktplatz künftig „Schmiedeberger Markt“ hieße. Die Siedlung könnte einfach „Siedlung Naundorf“ heißen, schließlich liegt sie ja auch in Naundorf. Über andere Namensdoppelungen hat sich der Ortschaftsrat noch keine endgültige Meinung gebildet. Dabei geht es um drei Straßen im Ortsteil Dönschten, die Talstraße, die Bergstraße und den Sonnenhang. Die Namen kommen auch in Seifersdorf, Dippoldiswalde und Reichstädt vor. Hier könnte sich der Ortsvorsteher eine Lösung vorstellen, die sich in Ammelsdorf und Schönfeld bereits bewährt hat. Man könnte im ganzen Ort den Ortsnamen als Straßenbezeichnung wählen, also schlicht „Dönschten“. Darüber wird noch diskutiert.

Gibt es Möglichkeiten, die Umbenennung zu vermeiden?

Gerold Haufe (CDU) regte an, einfach die beiden jetzigen Postleitzahlen zu lassen und damit die ganze Umbenennung zu vermeiden. Früher gab es solche Beispiele. Heute spielt die Post dabei aber nicht mehr mit, berichtete der stellvertretende Bürgermeister, Peter Hofmann (SPD). Das ist auch darauf zurückzuführen, dass sich die Technik weiterentwickelt hat. Heutzutage sind Navigationsgeräte und Adressdatenbanken alltägliche Hilfsmittel geworden, die aber nur mit eindeutigen Adressangaben funktionieren.

In Obercarsdorf tauchte auch der Gedanke auf, ganz neue Straßennamen einzuführen, berichtete Krischker. Dort liegen Häuser etwas entfernt von der B 170 auf der anderen Seite der Weißeritz. Ihre Adresse ist aber dennoch dieser Straße zugeordnet. Das ist auch eine Quelle für Irrtümer. Das könnte im Zuge einer Umbenennung mit bereinigt werden. Das Thema benötigt also noch gründliche Diskussion.