Von Maik Brückner
Jürgen Stephan ist stinksauer. Immer wieder wird die Müglitztalstraße gesperrt. Für ihn als mittelständischen Unternehmer ist das geschäftsschädigend. Erst im Juni hat die Stadt Glashütte wegen ihres Festumzuges die Müglitztalstraße sperren lassen. Und nun am Wochenende ließ das Straßenbauamt Meißen-Dresden kein Auto mehr durch, weil die Straßendecke zwischen Bärenhecke und Bärenstein erneuert wurde. „Durch solche Sperrungen gehen mir am Wochenende gut tausend Euro an Umsatz verloren“, sagt der aufgebrachte Geschäftsführer der Bärensteiner Gaststätte „Huthaus“.
Besonders ärgerlich sei, dass immer wieder von Mittelstandsförderung gesprochen wird, er aber nichts davon spürt. Als jüngstes Beispiel führt er die Sperrung der Müglitztalstraße an. Er habe zwar volles Verständnis für die Arbeiten, verstehe aber nicht, weshalb die Straße nicht am Sonntag schon frei gegeben wurde. Schließlich seien die Arbeiter schon fertig gewesen. „Sie haben zwar die Warnbaken weggestellt, auf den Schildern stand aber immer noch, dass die Straße gesperrt ist“, berichtet der Bärensteiner. Einheimische hätten sich davon zwar nicht abschrecken lassen, doch Ortsfremde haben sich gescheut, die Straße zu benutzen. „Ich hatte gerade mal drei Einheimische, die bei mir vorbeigekommen sind“, erinnert sich der verärgerte Gastwirt an den vergangenen Sonntag.
Siegfried Tömel, Chef der Altenberger Straßenmeisterei, kann diesen Ärger verstehen. Es passiert relativ häufig, dass die Müglitztalstraße für Veranstaltungen gesperrt wird. „Die sind aber alle genehmigt“, weiß er. Die Kritik an der Straßenbaufirma weist er aber zurück. Ganz unmissverständlich hatte sie die Vollsperrung der Straße von Freitagnachmittag bis Montag 6 Uhr beantragt, weil sie davon ausging, dass sie diese Zeit braucht. Und darüber wurde auch in der SZ informiert. Es hätte also jeder wissen können und auch der Gastwirt hätte sich darauf einstellen können, sagt der Straßenmeister.
Dass die Firma schneller fertig wurde und die Straße frei gegeben habe, sei allein ihre Entscheidung gewesen. „Sie hat es einfach nur gut gemeint“, sagt Tömel. Dass sie die Schilder nicht umgedreht hat, könne passieren. Die Bauarbeiter haben es vergessen. Zwar hätten sie die Beschilderungsfirma am Sonntag damit beauftragen können, das wäre aber teuer geworden.