Von Katja Schäfer
Auch wenn das Wetter dagegen spricht – heute beginnt in den drei Freibädern des Oberlandes die diesjährige Saison. Die SZ sagt, was die Besucher in Wilthen, Wehrsdorf und Taubenheim erwartet.
Wilthen hat das Becken saniert und einen neuen Badleiter eingestellt
„Egal wie das Wetter ist, wir machen auf“, sagt Eberhard Schwarzenau Der 63-Jährige ist neuer Badleiter in Wilthen. Gelernt hat er ursprünglich Werkzeugmacher. Über sein Hobby Tauchen kam er dann zur Bade-Branche. Er hat zum Beispiel das Erlebnisbad in Neustadt/Sachsen mit aufgebaut, stieg dort zum stellvertretenden Geschäftsführer auf. In den vergangenen Jahren war er als Geschäftsführer und Betriebsleiter an verschiedenen Orten zwischen Bodensee und Nordsee tätig, zuletzt in Emden. Doch das war fast ausschließlich Büro-Arbeit und mit großem Stress verbunden. „Für meine letzten Arbeitsjahre habe ich was gesucht, wo ich wieder direkt im Bad und möglichst im Freien arbeiten kann und näher an der Heimat bin“, sagt der Dresdner. Der Kontakt mit Wilthen kam zustande, weil einer seiner beiden Söhne, die ebenfalls als Badbetriebsleiter arbeiten, das Stadtbad im vergangenen Jahr geführt hat. An seinem Job liebt Eberhard Schwarzenau vor allem den direkten Umgang mit Menschen und die Vielfältigkeit. In Wilthen reichen seine Aufgaben von der Wasseraufbereitung über die Aufsicht am Beckenrand bis hin zum Rasenmähen. Unterstützung bekommt er von Karl-Heinz Narr, der 20 Jahre lang das Wilthener Bad geleitet hat. Er ist zwar in Rente, aber über einen Mini-Job gern zur Stelle, wenn er gebraucht wird. Eine Arbeit, die bisher jede Saison viel Zeit gekostet hat, bleibt dem neuen Badleiter erspart: das mühsame Entrosten und Streichen der vier Einstiegsleitern ins große Becken. Denn die alten Stahlleitern sind jetzt durch welche aus Edelstahl ersetzt worden. Außerdem hat die Stadt die umlaufende Haltestange im Schwimmbecken und die Umrandung des Beckens erneuert. Die in 80 Jahren Badgeschichte marode gewordenen Klinkersteine wurden durch Beton-Elemente ersetzt. 26 000 Euro hat das insgesamt gekostet. Pro Saison kommen rund 5 000 Gäste ins Stadtbad, vor allem Kinder und Jugendliche.
Täglich 13 bis 19 Uhr; Tageskarte Kinder ein Euro, Erwachsene zwei Euro; ab 17 Uhr halbe Preise
Das Wehrsdorfer Waldbad veranstaltet
Kinderspiele und Kreativkurse
Kinderbecken, Volleyballplatz, WC, Spielplatz, moderne Wasseraufbereitung und und und – der Verein, der das Wehrsdorfer Waldbad seit zwölf Jahren betreibt, hat in dieser Zeit ganz viel neu gestaltet. „Jetzt konzentrieren wir uns auf die Erhaltung des Geschaffenen und die inhaltlichen Angebote“, sagt Vorsitzender Joachim Geißler. Weil zur heutigen Saisoneröffnung gleichzeitig Kindertag ist, sind von 14 bis 16 Uhr Stelzenlaufen, Zielschießen und Spiele im Angebot. Es gibt ein Fass Freibrause, und Kinder bis 14 Jahre zahlen keinen Eintritt. Zwischen 8. Juni und 31. August finden immer sonnabends Kreativkurse statt von Filzen bis Schnitzen. Am 18. August ist Badfest. „Für den Verein ist es ein sehr großer Aufwand, das Bad zu erhalten und zu betreiben“, sagt Geißler. Er und seine Mitstreiter hoffen, dass sich wieder mehr Leute fürs Bad engagieren.
Mo– Frei 14 bis 19 Uhr, Sa/So 12 bis 19 Uhr, in den Sommerferien täglich 10 bis 19 Uhr; Tageskarte Kinder 50 Cent, 16-/17-Jährige ein Euro, Erwachsene zwei Euro
Das Taubenheim Bad lockt mit
drei verschiedenen Becken
Zwar startet auch im Erlebnisbad in Taubenheim heute die Saison, doch wegen des schlechten Wetters hat die Gemeinde Sohland entschieden, dass das Bad am Wochenende geschlossen bleibt. Der Kiosk öffnet aber. Sobald es wärmer wird, können sich Gäste im Schwimmer-, im Nichtschwimmer- und im Planschbecken tummeln. „Wir haben eine große Rutsche, Freiluftschach und eine Tischtennisplatte“, lockt Badtechniker Siegbert Kellert.
Mo – Frei 13 bis 19 Uhr, Sa/so 10 bis 19 Uhr, in den Ferien Mo – bis Frei 12 bis 20 Uhr, Sa/So 10 bis 20 Uhr; Tageskarte Kinder 1,25 Euro, Erwachsene 2,50 Euro