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Extra 3 spottet über den Skywalk

Jetzt macht sich auch noch die Satiresendung über die Aussichtsplattform in Ostrau lustig. Die gezeigten Bilder sind allerdings überholt.

Von Dirk Schulze
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Skywalk über Bad Schandau: Stoff für weiteren Fernseh-Spott.
Skywalk über Bad Schandau: Stoff für weiteren Fernseh-Spott. © Archivfoto: Marko Förster

Nachdem der Skywalk im Bad Schandauer Ortsteil Ostrau bereits im Herbst 2018 durch einen Magazinbeitrag des privaten Fernsehsenders Kabel eins zu zweifelhafter überregionaler Bekanntheit gelangte, ist das Thema nun anderthalb Jahre später auch bei Extra 3 angekommen. In der jüngsten Ausgabe des NDR-Satire-Magazins, die am 7. Mai im Spätprogramm des Ersten lief, hat es der Skywalk in die Rubrik "der reale Irrsinn" geschafft. 

Als "eine Sehenswürdigkeit, von der viele noch nie gehört haben" - und auf der man wahrscheinlich auch relativ alleine sei -, stellt Moderator Christian Ehring den Skywalk vor. Im Beitrag selbst sind die Bilder aus Bad Schandau dann mit der Musik aus Star Wars unterlegt. Tenor: "Eine sächsische Kleinstadt schlägt zurück." 

Anders als in der Anmoderation angekündigt, ist dem Fernsehteam doch gleich eine ganze Gruppe von Besuchern auf der Aussichtsplattform begegnet. In breitem Sächsisch formulieren sie ihre Verwunderung über das Bauwerk. Die Kritik ist bekannt: Der Blick von der Plattform aus hinunter ins Elbtal ist von Bäumen versperrt. An zwei Stellen hat die Stadt deshalb Schneisen in den Wald schlagen lassen. "Lücke Skywalker" heißt das nun unter Beibehaltung des Star-Wars-Motivs beim Extra 3. 

Die Plattform mit der eingeschränkten Aussicht hatte zuvor der Bund der Steuerzahler kritisiert. Der Verein nominierte das Bauwerk 2019 für seinen Negativpreis "Schleudersachse". In der folgenden Online-Abstimmung landete der Skywalk auf Platz drei. Die Stadt Bad Schandau hatte auf Kritik immer wieder entgegnet, dass die inzwischen auf den Namen "Sendig-Blick" getaufte Aussicht Zusammenspiel mit der komplett erneuerten Kurpromenade in Ostrau gesehen werden müsse und zudem barrierefrei ist. Das gab es vorher nicht. 

Skywalk frisch gestrichen

Im Februar 2020 wurde dann bekannt, dass es schon die ersten Mängel an der Plattform gibt. Die Farbe blätterte von der Stahlkonstruktion, darunter tauchten rostige Stellen auf. Aus dieser Zeit müssen auch die Bilder stammen, die Extra 3 jetzt zeigt und auf denen die Besucher noch mit Wintermützen auf der Plattform stehen. 

Ein aktuelles Foto vom 11. Mai: Der Steg ist abgesperrt, die Mängel wurden bereits behoben.
Ein aktuelles Foto vom 11. Mai: Der Steg ist abgesperrt, die Mängel wurden bereits behoben. © Dirk Schulze

Denn schon seit Mitte März ist der Skywalk für Besucher gesperrt. Ein Bauzaun verhindert den Gang auf den Steg. Eine Firma war in den zurückliegenden Wochen damit beschäftigt, die festgestellten Mängel zu beheben. Die Stahlkonstruktion wurde sandgestrahlt, neu verzinkt und frisch gestrichen - alles auf Kosten der verantwortlichen Firma, wie die Stadt Bad Schandau betont. Das Rathaus hat das Unternehmen für die festgestellten Mängel in Regress genommen, der Steuerzahler blecht also nicht für die Reparaturen. 

Der neue Anstrich ist mittlerweile fertig, kein Rost mehr zu sehen. Spätestens zu Pfingsten soll der "Sendig-Blick" wieder begehbar sein, erklärt die Stadt. Vielleicht lockt der jüngste Fernsehbeitrag noch ein paar mehr Touristen an, die einen Blick auf - wie es bei Extra 3 heißt - "die dunkle Seite" riskieren wollen. 

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