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Neuer Strom für Bockelwitz

Das Trafohäuschen geht im Oktober ans Netz. Denn noch werden Kabel in die Erde gelegt.

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© André Braun

Von Tina Soltysiak

Bockelwitz. Normalerweise ist das Trafohäuschen unweit der Dorfkirche in Bockelwitz fest verschlossen. Für ein Foto öffnet Roberto Heinisch, Gruppenleiter Anlagenmanagement der Mitnetz Strom im Servicecenter Mockritz, die Türen und erklärt: „Es ist vor drei Monaten komplett fertig angeliefert worden, aber noch nicht am Netz.“ Denn noch liegen nicht alle Stromkabel an. Spätestens Anfang Oktober solle es in Betrieb gehen.

Derzeit richten Mitarbeiter der Kusch und Walter Tiefbau GmbH in Bockelwitz die Hausanschlüsse her. „Von 22 sind sieben oder acht fertig“, sagt Roberto Heinisch. Standardmäßig werden Erdkabel verwendet. „Sie haben einen größeren Querschnitt als Freileitungskabel. Die Übertragungsfähigkeit ist höher und die Störanfälligkeit atmosphärischer Einflüsse, wie Sturm oder Schnee, geringer“, erklärt er. Lediglich in schwierigem Gelände werde weiterhin auf die Freileitungstechnik gesetzt.

Gebaut wird an mehreren Stellen gleichzeitig. So richtet ein Trupp derzeit den Gehweg unweit des Glascontainer-Stellplatzes in Bockelwitz wieder her. Ein anderer stellt die Hausanschlüsse für den Sächsischen Reiter her. Zudem ist unter der Straße ein Tunnel auf die andere Seite gebohrt worden, in dem die Kabel nun liegen. Dieser ist rund 30 Meter lang. „Normalerweise dauert das einen halben Tag. In Bockelwitz waren es zwei, weil die Bodenverhältnisse sehr schwierig sind. Es ist sehr steinig“, erklärt Roberto Heinisch. Dort gilt seit einiger Zeit eine Einbahnstraßenregelung. Die Einfahrt ist nur vom Autobahnzubringer (S 31) aus möglich. Sobald die Arbeiten abgeschlossen sind – das solle auf jeden Fall noch in diesem Monat sein – kann die Dorfstraße wieder uneingeschränkt befahren werden. Die Erneuerung des Stromnetzes kostet rund 342 000 Euro. „Daran hat sich nichts geändert, wir liegen im Plan“, sagt Heinisch.

Sobald alle Erdkabel verlegt und angeklemmt sind, werden die Freileitungen zurückgebaut. „Sie sind 60 Jahre alt und damit einfach am Ende ihrer technischen Lebensdauer angelangt. An den Masten gibt es Ausplatzungen und Risse“, erklärt der Experte. Er rechnet damit, dass sich der Rückbau bis November, Dezember hinzieht. Einige der Freileitungen führen über die A 14. „Sie muss vielleicht im November an einem Sonntagvormittag mal für zehn Minuten voll gesperrt werden, wenn die Seile heruntergeschnitten werden“, erklärt Roberto Heinisch.

In Dobernitz sind die Arbeiten abgeschlossen. Demnächst beginnen sie in Börtewitz. „Wenn das Wetter mitspielt, könnten wir bis Ende des Jahres fertig sein“, erzählt Heinisch.