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Neuer Weg für Steine aus Ulberndorf

Die beiden Städte Dippoldiswalde und Glashütte haben sich auf ein gemeinsames Konzept in Sachen Steintransporte aus dem Ulberndorfer Steinbruch des Unternehmers Norbert Schwarz verständigt. Die Fahrzeuge...

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Von Regine Schlesinger

Die beiden Städte Dippoldiswalde und Glashütte haben sich auf ein gemeinsames Konzept in Sachen Steintransporte aus dem Ulberndorfer Steinbruch des Unternehmers Norbert Schwarz verständigt. Die Fahrzeuge nehmen ihren Weg bislang über die schmalen Ortsdurchfahrten von Elend, Ober- und Niederfrauendorf, was zunehmend auf den Widerstand der Einwohner stößt. Sie fürchten um ihre und um die Sicherheit ihrer Kinder.

Wird das Konzept umgesetzt, brächte es die von den Einwohnern geforderte Entlastung vom Schwerverkehr, weil der Steinbruch eine Verbindung von der Oberfrauendorfer Straße zur S 190 zwischen Niederfrauendorf und Reinholdshain nutzen kann. Diese Verbindung ist derzeit ein nur von der Agrargenossenschaft Reinholdshain befahrener, rund 1,4 Kilometer langer Wirtschaftsweg, der für die Schwertransporte ausgebaut werden müsste.

Die Kosten dafür liegen geschätzt bei rund einer Million Euro. Ein solches Bauvorhaben ist nur mit Fördermitteln zu stemmen. Eine Quelle dafür könnte das Ile-Programm sein. Allerdings fließt auch diese Quelle nur, wenn die Bauherren selbst eigene Mittel bereitstellen.

Es muss was passieren

Der Glashütter Stadtrat hat sich mit dem Konzept bereits befasst und ihm grundsätzlich zugestimmt. „Wir sind uns einig, dass etwas passieren muss“, sagt Glashüttes Amtsverweser Markus Dreßler (CDU). Glashütte ist auch bereit, einen eigenen finanziellen Beitrag zu leisten. Entscheidend sei, wie sich die Lasten verteilen, und zwar zwischen den Kommunen einerseits und dem Steinbruchbetreiber andererseits, betont Dreßler.

In Dippoldiswalde soll das Konzept zur Stadtratssitzung in der kommenden Woche beraten werden, kündigte Oberbürgermeister Ralf Kerndt (Unabhängige Bürger) an. Auch für ihn ist die Verteilung des Eigenanteils der Knackpunkt an der Geschichte. Er rechnet mit einem Fördersatz von etwa 70 Prozent. Wenn beide Städte davon zusammen 15 Prozent übernehmen, müsste der Steinbruchbetreiber mindestens den gleichen Betrag aufbringen. Das sind allerdings nur erste Überlegungen. Wie sich das mit der Förderung und den Eigenanteilen genau verhält, werde derzeit noch geklärt, um dem Unternehmer dann ganz konkret sagen zu können, was auf ihn zukommt, sagt Markus Dreßler.

Norbert Schwarz selber will sich momentan noch nicht festlegen lassen, in welchem Umfang er sich am Straßenausbau beteiligen würde. Grundsätzlich sei er aber dazu bereit, macht aber auch seinerseits eine Rechnung auf. „Wenn ich mich auf so etwas einlasse, muss ich aber auch Geld verdienen können“, sagt er.

Mit der derzeit geltenden Beschränkung von nur 20 Fahrzeugen am Tag funktioniere das jedoch nicht. Solange der neue Fahrweg noch nicht fertig sei, will er deshalb diese Beschränkung aufgehoben wissen. Um die damit steigende Belastung der Anwohner abzufangen, schlägt er eine zeitweise Einbahnstraßenregelung vor. „Dann würden die Autos nur von einer Seite her durch Elend rollen.“

Schwarz: Geld ist da

Der Unternehmer hat sich auch selber schon bei der Ile-Förderstelle danach erkundigt, wie die Chancen auf Fördermittel stehen. „Die Auskunft lautete: Wir haben Gelder, sie werden nur nicht abgerufen.“ Wenn noch bis zum 31. Mai ein Fördermittelantrag gestellt würde, könnte das Landratsamt bis 30. Juni einen Bescheid erteilen, „…und zwar im Jahr 2009“, so Schwarz.