Von Kathrin Krüger-Mlaouhia
Rüdiger Prinz von Sachsen hat Originalbriefe seines Urgroßvaters Friedrich August III., die noch nicht veröffentlicht wurden. Damit überraschte der Gast der SZ-Buchpräsentation gestern den kleinen Kreis der Interessenten im Standquartier des Großenhainer Husarenvereins. Rüdiger Prinz von Sachsen war mit seiner Partnerin Isabell Renner, einer Chirurgin, gekommen, um sich über die Neuerscheinung „Ein König auf gut Sächsisch“ zu informieren. Auch in dem Buch des Historikers Rainer Kubatzki und des Journalisten Hans Eggert sind 38 Briefe, davon 35 bisher unveröffentlichte, von bzw. an Friedrich August III. verarbeitet.
„Sie wurden zwischen 1883 und 1932 geschrieben und werden im Sächsischen Staatsarchiv in Dresden aufbewahrt“, so Rainer Kubatzki. Die Briefe, die Familiäres, Geschäftliches und auch Staatsgeheimnisse betreffen, offenbaren dem Leser manche neue Sicht auf den letzten sächsischen König, der 1865 geboren wurde und 1932 als 67-Jähriger starb.
Im Fürstenzug nicht vertreten
Die Autoren bemühen sich bei der Buch-Vorstellung, an der auch Bürgermeister Burkhard Müller teilnahm, um viele Bezüge zur Region. So manche Anekdote haben sie parat, und auch Rüdiger Prinz von Sachsen hat eine parat. Die Autoren erzählen von Augusts zwölfmonatigem Husarendienst in der Stadt, von seiner ersten Besuchsreise als sächsischer König 1902 u.a. in der Tuchfabrik Caspari, und davon, dass er in Wildenhain zur Jagd ging. Im Stadtteil Naundorf stand einst ein Denkmal von ihm, das später in den Stadtpark umgesetzt wurde. Als der Sachsenkönig 1918 aus Dresden floh, kam er durch die Großenhainer Pflege.
Doch auf dem berühmten Dresdner Fürstenzug fehlt er. Warum, dass konnte gestern Dr. Matthias Donath erklären.
Er ist Mitautor des ebenfalls in der edition SZ erschienenen Buches „Der Fürstenzug – Ein Wandbild wird lebendig“. Donath: „Der Fürstenzug entstand bereits um 1870. Da war Friedrich August III. noch ein Kind.“
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