Von Heinz Fiedler
Mit dem betagten Zebra-Gehege konnte der Zoo schon längere Zeit keinen Staat mehr machen. Die Augustflut vom Vorjahr brachte dann das Fass zum Überlaufen. Seit dem Hochwasser flossen die Niederschläge innerhalb der Anlage nicht mehr ab. Die Ursachen waren bald gefunden. Das Übermaß an Schlammwasser hatte die Gehege-Drainage einschließlich Schleusen außer Gefecht gesetzt.
Als Retter in der Not erwies sich die Kulturstiftung des Bundes, die rasch und ohne bürokratische Schnörkel die nötigen Finanzmittel in Höhe von 40 000 Euro für das Projekt Zebra-Gehege zusagte. Im Januar konnte der Zoo über die fünfstellige Summe verfügen. Mit der durchgreifenden Sanierung erhielten das Gehege und die unmittelbare Umgebung ein neues Antlitz. So wurde u. a. in Richtung Imbiss und Tundra-Anlage als Abgrenzung eine Grabenabsperrung angelegt. Nun behindert kein Zaun mehr den Blick der Besucher.
Neu der Gehegeboden, neu die Drainage. War die Anlage vorher platt wie ein Bügelbrett, so besitzt sie nun einen Hügel als Aussichtspunkt für die vierköpfige Gruppe sowie eine Gehölzinsel und Scheuerbäume. Hengst Korro, Mama Kirby, von der am Jahresende zum vierten Mal Nachwuchs zu erwarten ist, die 20-jährige Tante Suse und Hexe, das fünfmonatige Nesthäkchen freundeten sich sofort mit ihrer veränderten Umgebung an.Das fünfte Mitglied der Gruppe, Tochter Gina (Jahrgang 2001), lernte das verwandelte Zuhause gar nicht erst kennen. Gina soll die Zuchtgruppe des Zoos von Schwerin verstärken, das Jungtier ist bereits an Ort und Stelle eingetroffen.
Freunde der Farbfotografie werden entzückt sein, wenn sie im Terrarium zwei westafrikanische Landkrabben zu Gesicht bekommen. Die rundlich geformte Krebsart mit einem Körperdurchmesser bis zu 15 Zentimeter, fällt durch ihre nicht alltäglichen Farbkontraste auf: die Beine in einem kräftigen Orange-Ton, der Körper blau bis blass Lilia. Zooärztin Eva Zimmermann zu einigen Eigenschaften der Landkrabben: Als geschickte Kletterer mit erstaunlichen Kräften überwinden sie selbst Steilhänge. Fühlen sie sich bedroht, verschwinden sie in selbst gegrabenen Höhlen und Gängen. Sie wachsen ihr ganzes Leben.