Von Ingolf Reinsch
Für Skatefans in Neukirch geht bald ein Traum in Erfüllung: Nach zwei Jahren, die ausgefüllt waren mit Planungen und Anträge schreiben, können sie nun bald ihren eigenen Skaterpark errichten. Auf einer Asphaltfläche von 30 mal 30 Metern werden sie verschiedene Rampen und weitere Elemente errichten, die bei jungen Leuten gerade gefragt sind. Dabei entscheiden die Jugendlichen selbst, was auf die 900 Quadratmeter kommt. Der Dresdener Sozialpädagoge Pierre Beyer, begeisterter Skater, wird den Neukirchern dabei helfen, ihre Wünsche zu verwirklichen, sagt Tilo Moritz, Leiter des Jugendhauses Neukirch. Die Einrichtung koordiniert den Aufbau der Skateranlage, und sie wird sich später auch um deren Pflege kümmern.

Skaten und zelten
Neukirchs Skater-Gemeinde wird selbst sägen, schrauben und hämmern, um die einzelnen Elemente zu bauen. Aus massiven Kanthölzern soll der Unterbau entstehen. Darauf werden dann starke Holzplatten befestigt. „Das Ganze ist sicher“, betont Tilo Moritz aus mehrjähriger Erfahrung. Im benachbarten Wilthen, wo der Neukircher Jugendverein „Valtenbergwichtel“ ebenfalls das Jugendhaus betreut, entstand vor fünf Jahren auf die gleiche Weise ein Skaterpark. „Die Sache funktioniert, technisch und von der Betreibung“, sagt Tilo Moritz.
Der Neukircher Skaterpark soll darüber hinaus einige Extras bieten. Dazu gehören viel Grün und zwei Sitzgruppen, die beispielsweise bei Wettkämpfen von Teams und Zuschauern genutzt werden können. Geplant ist auch ein Platz zum Zelten. Es wird allerdings kein öffentlicher Zeltplatz sein. Gedacht ist er zum Beispiel für Skatercamps, sagt Tilo Moritz. Für den Winter ist für Kleinere ein Rodelhang neben der Skateranlage vorgesehen.
Nach Einschätzung des Jugendhausleiters gibt es in Neukirch mindestens 20 bis 30 Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 16 Jahren, die begeisterte Skater sind und die Anlage regelmäßig nutzen werden. Und es könnten schnell mehr werden, wenn es den Skaterpark erst mal gibt. So könnte beispielsweise auch die Mittelschule Neukirch durch ein Ganztagsangebot Skaten eingebunden werden.
Dass Jugendliche von Anfang an in das Projekt einbezogen sind, hat mehrere Vorteile: Der Skaterpark kann nach ihren Wünschen gestaltet werden. Die jungen Leute werden selbst aktiv. Und sie achten das, was sie geschaffen haben – und werden ein Auge darauf haben, dass es keine Zerstörungen gibt. Tilo Moritz: „In Wilthen haben wir kein Vandalismusproblem. Die Jugendlichen und ihre Eltern schauen hin, was auf der Anlage passiert.“
Für den Bau des Skaterparkes einschließlich Nebenanlagen stellt die Stiftung der Kreissparkasse Bautzen 30 000 Euro bereit. Nach Auskunft von Bürgermeister Gottfried Krause (CDU) ist damit ein Großteil der Baukosten gedeckt. Die Gemeinde hatte sich um die Förderung beworben und zu Jahresbeginn die Zusage erhalten. Für die Sparkassenstiftung gebe es eine Reihe von Gründen, das Vorhaben zu unterstützen, sagte Brigitte Richter, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit bei der Kreissparkasse, auf SZ-Anfrage. „Es geht um ein Projekt für Kinder und Jugendliche. Der Skaterpark ergänzt das Areal am Rittergut. Und – für uns besonders wichtig – Gemeinde und Jugendverein haben das Projekt gemeinsam vorbereitet. Auch Unternehmen aus dem Ort stehen hinter dem Vorhaben“, sagte Brigitte Richter.
Zentral – und doch abgelegen
Pläne für einen Skaterpark in Neukirch gibt es seit einigen Jahren. Erst, nachdem die Gemeinde die dafür notwendige Fläche erwerben konnte, können die Vorstellungen nun realisiert werden. Das Bautzener Landschaftsarchitekturbüro Liebstein erarbeitete die Pläne für die Gestaltung des Areals. Die Tief- und Landschaftsbauarbeiten werden von Firmen ausgeführt.
Die neue Freizeitanlage entsteht zentral im Ort – und doch abseits von Wohnhäusern, so dass sich keine Anwohner in ihrer Ruhe gestört fühlen dürften. Brigitte Richter: „Im und am Neukircher Rittergut sind zahlreiche Projekte bereits umgesetzt worden, die den Menschen verschiedenster Altersgruppen und unterschiedlicher sozialer Herkunft dienen und von ihnen auch genutzt werden. Der geplante Skaterpark soll einerseits den zahlreichen aktiven Skaterinnen und Skatern zugutekommen und andererseits das Angebot des benachbarten Generationengartens bereichern.“ Das Rittergut, das die Gemeinde zur Ortsmitte gestalten möchte, wird durch den Erlebnispark weiter aufgewertet. Unter anderem das Naturschutzzentrum, der Verein Mehrgenerationenhof, die DRK-Sozialstation und die Festscheune sind dort bereits vertreten. Auf ein Wort
Öffentliche Sitzung des Gemeinderates: heute 18.30 Uhr im Neukircher Rathaus, Hauptstraße 20