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Neukirch kämpft weiter

Neukirch. Die Gemeinde legt Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Bautzen ein. Das geplante Aus der Mittelschule will der Ort nicht hinnehmen.

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Von Ingolf Reinsch

Neukirch geht in die nächste Instanz: Nachdem das Verwaltungsgericht Dresden den Antrag auf Eilrechtsschutz zugunsten einer fünften Klasse im neuen Schuljahr abgelehnt hat (SZ vom 18. August), legt die Gemeinde jetzt Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Bautzen ein. Das beschloss am Montagabend der Gemeinderat. Von den zehn anwesenden Ratsmitgliedern stimmten acht mit Ja, zwei mit Nein. Die Klage der Gemeinde in der Sache läuft unabhängig von der Entscheidung der Dresdener Richter weiter. Die Gemeinde wolle die Schule langfristig erhalten, sagte Bürgermeister Gottfried Krause. Das kommende Schuljahr sehe er als „Chance“, Angebote zu entwickeln, die überzeugen und „die es so in der Region noch nicht gibt“. Für das Schuljahr 2007/08 strebe Neukirch „an die 40 Anmeldungen“ an. Die derzeitigen Vorstellungen gehen „in Richtung Gemeinschaftsschule“, sagte Bürgermeister Gottfried Krause.

Kooperation mit Firmen

Der Freistaat Sachsen erlaubt ab dem neuen Schuljahr Gemeinschaftsschulen als Modellprojekt. Sie vereinen verschiedene Schultypen – etwa Grund- und Mittelschule – unter einem Dach und ermöglichen es den Jungen und Mädchen, mindestens acht Jahre lang gemeinsam zu lernen. In Skandinavien wurden damit sehr gute Erfahrungen gesammelt. Der kürzlich vom Kreistag beschlossene Schulnetzplan sieht die Schließung der Neukircher Mittelschule 2007 vor. „Wir werden alles daran setzen, die Schule noch attrakiver zu machen, um fürs kommende Schuljahr 40 Anmeldungen zu erreichen. Dann haben wir eine Chance“, sagte gestern der amtierende Schulleiter Hans-Jürgen Schaarschmidt.

Innovative Projekte wie die Kooperationsverträge mit der Trumpf Sachsen GmbH und der Kreissparkasse Bautzen sowie die Zusammenarbeit mit dem Jugendhaus in Neukrich laufen weiter. Hinzu kommen ein Ganztagsprojekt, die Möglichkeit, mit Französisch, Russisch und bald auch Tschechisch mehrere Fremdsprachen zu erlernen, sowie eine Schulpartnerschaft in die Tschechische Republik. „Wir haben moderne Unterrichtsbedingungen und dazu auch den wirtschaftlichen Rückhalt im Dorf“, sagt der Schulleiter.

www.gemeinschaftsschule-sachsen.de