Von Annechristin Stein
Der Gemeinderat Neukirch hat Gelder für einen Umbau des Sportplatzes im Haushaltsplan 2009 berücksichtigt. Der Umbau ist notwendig geworden, da der Hartplatz nicht mehr zeitgemäß ist. „Nach der Modernisierung der Sportlerbaude und der Mannschaftsräume fehlt noch ein moderner Platz“, sagt TSV 90 Vorsitzender Michael Thamm. Zudem ist der Platz durch eine Neigung von 2,5 Metern über die Diagonale besonders bei schlechtem Wetter unbespielbar.
Der Verein plädierte neben der notwendigen Einebnung für einen modernen Kunstrasenplatz. „Der ist nicht nur zeitgemäß, er würde auch für eine gute Resonanz bei den Gastteams sorgen“, sagt Peter Darkow, Geschäftsführer des TSV 90. Im Vergleich zu Naturrasen ist der Kunstrasen unempfindlicher gegen Kälte und Regen, auch im Winter bespielbar und hat geringere Pflege- und Unterhaltungskosten. Allerdings ist diese Variante mit 466000 Euro veranschlagten Baukosten auch die teuerste.
50000 Euro Spenden
Als Alternative war ein Umbau in einen Naturrasenplatz möglich. Dieser kostet mit 298000 Euro weniger, macht aber bei hohen Schneemassen das Training auf der Schulsportanlage an der Reitbahn notwendig. „Dann wären aber Trainingsort und Umkleideräume getrennt“, sagt Michael Thamm. Außerdem ist der Naturrasen nur für 900 Trainingsstunden im Jahr ausgelegt. „Wir kommen mit 100 Kindern und 50 erwachsenen Mitgliedern auf mindestens 1000 Stunden im Jahr“, sagt Peter Darkow.
Als dritte Variante wurde ein Umbau der Sportanlage an der Reitbahn zu einem Kunstrasenplatz vorgeschlagen. Die Kosten in Höhe von 354000 Euro beinhalten eine wettkampfgeeignete Vergrößerung der Spielfläche und einen Ausbau der Umzieh- und Mannschaftsräume. Allerdings blieben dann der Sportplatz an der Waldsiedlung mit seinen modernen Umkleide- und Manschaftsräumen unbenutzt.
Der Gemeinderat machte sich seine Entscheidung nicht leicht. Eine schweizer Diplomarbeit plädierte bei Sportstätten mit bis zu 1000 Spielstunden im Jahr für einen Naturrasen. Die Partnerstadt Bönnigheim in Baden-Württemberg empfahl einen Kunstrasen, mit dem sie gute Erfahrungen gemacht hatte. Schließlich fiehl die Entscheidung nach dem Wunsch des TSV 90. Ab 2009 wird der Sportplatz in einen Kunstrasenplatz umgebaut. „Wir sind zufrieden mit der Entscheidung“, sagt Michael Thamm. Der Verein hofft auch auf viele Gäste aus dem Umland.
Der TSV 90 hatte sich 2005 zunächst selbst um eine Förderung bei der Sächsischen Aufbaubank in Dresden für den Umbau bemüht. Da die Gemeinde aber Eigentümer des Platzes ist, wird sie als Bauherr und Antragsteller auftreten. Mit dem Verein wurde ein Nutzungsvertrag geschlossen. Für das Bauvorhaben ist eine Förderung durch die SAB in Höhe von 30 Prozent der Baukosten möglich. Außerdem kann die Gemeinde mit 50000 Euro Spenden planen. „Bleiben die Kosten in der angenommenen Höhe, verbleibt für die Gemeinde ein Eigenanteil von 276000 Euro“, sagt Gemeindekämmerer Karl Fröde.