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Neukircher sind auch in Wilthen unterwegs

Neukirch und Sohland sprechen von einer Erfolgsstory, seitdem es die aufsuchende Jugendsozialarbeit im Oberland, besser bekannt als Streetworkerprojekt, gibt. Inzwischen beteiligen sich auch Schmölln-Putzkau und neuerdings Wilthen daran. Damit gibt es für große Teile des Oberlandes im Landkreis Bautzen ein Angebot für junge Leute, die durch die bestehenden Jugendhäuser und -clubs nicht erreicht werden.

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Von Ingolf Reinsch

Als vierte Kommune im Oberland beteiligt sich jetzt auch Wilthen an dem beim Jugendhaus Neukirch angesiedelten Streetworkerprojekt. Die mit „aufsuchende Jugendsozialarbeit“ überschriebene Tätigkeit von zwei Sozialarbeiterinnen erstreckte sich bisher schon auf die Gemeinden Neukirch, Sohland und Schmölln-Putzkau.

„Interesse an dem Projekt haben wir schon lange, nur die Kapazität hatte es vorher nicht zugelassen“, sagte Silvia Hänsch, die Leiterin des Haupt- und Finanzamtes im Wilthener Rathaus. Die Streetworkerinnen sollen vor allem Kontakt zu jenen Jugendlichen herstellen, die durch feste Einrichtungen wie das in der Stadt bestehende Jugendhaus nicht erreicht werden. Ein Schwerpunkt ist das Neubaugebiet.

Seit Mai führen die Jugendsozialarbeiterinnen Gespräche mit Jugendgruppen, die sich beispielsweise auf dem Bolz- und Grillplatz, am Buswendeplatz der Schule sowie am Handelszentrum treffen. Über die Kontakte werden Wilthener Jugendliche in diesem Jahr auch an dem vom Jugendhaus Neukirch organisierten Sommercamp im Nachbarort teilnehmen, kündigte Silvia Hänsch an.

Für dieses Jahr steuert die Oberlandstadt anteilig 4 000 Euro zu dem Projekt bei. Damit konnte ein Großteil jener Finanzierungslücke geschlossen werden, die sich zu Jahresbeginn auftat, nachdem Steinigtwolmsdorf aus finanziellen Gründen, wie es hieß, eine Teilnahme kurzfristig abgesagt hatte. Weitere 2 000 Euro, die deswegen fehlten, sponsert „ein großer Partner aus der Wirtschaft“, der in der Öffentlichkeit ungenannt bleiben möchte, informierte Candy Irmsch, eine der beiden Jugendsozialarbeiterinnen. „Damit ist die Finanzierung des Streetworkerprojektes für dieses Jahr gesichert.“ Den Kontakt zu dem Unternehmen habe Landrat Michael Harig hergestellt. Noch als Sohlander Bürgermeister hatte er die mobile Jugendsozialarbeit im Oberland gemeinsam mit dem Jugendhaus und der Gemeinde Neukirch auf den Weg gebracht.

Seit dem Jahr 2000 sind Straßensozialarbeiter im Oberland unterwegs. Sie suchen Jugendgruppen und -cliquen auf, versuchen, zu deren Mitgliedern ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, und bieten Hilfe bei Problemen an. 71 000 Euro kostet das Projekt in diesem Jahr. 47 000 Euro kommen von Landes- und Kreisjugendamt. Knapp 6 000 Euro entfallen auf jede Mitgliedsgemeinde.