Von Reinhard Kästner
Gestern wurde die Gemeindebibliothek in Niederstriegis nach dem Umbau wieder eröffnet. Nur zweimal mussten die Leser auf die Ausleihe verzichten. „Es ging sehr schnell und ich bin mit dem neuen Raum im Erdgeschoss zufrieden“, betonte Annekathrin Wenzel. Sie betreut die Ausleihe in Niederstriegis im Auftrag der Kreisergänzungsbibliothek und der Stadt Roßwein ehrenamtlich. Dafür kommt sie jeden Mittwoch von Döbeln nach Niederstriegis und öffnet von 15 bis 17 Uhr die Bibliothek. Deshalb überbrachte Bürgermeister Veit Lindner (parteilos) Glückwünsche an die Bibliothekschefin und dankte ihr für die Arbeit. Er überzeugte sich, dass es in Niederstriegis gute Bedingungen für die großen und kleinen Leseratten gibt.
Dazu gehört auch Familie Unger. Die Kinder Natalie, Angelina und Patrizia waren mit Taschen gekommen, um sich wieder mit Lesestoff, aber auch Spielen und DVDs einzudecken. Selbst ihre Mutter gehört zu den Stammlesern in Niederstriegis.
Es ist nur eine kleine Bibliothek mit etwa 500 verschiedenen Medien. „Die werden aber ständig ausgetauscht und aktualisiert“, sagt Annekathrin Wenzel. Es komme schon mal vor, dass sie als „fliegende Bibliothek“ bestellte Bücher zu den Lesern bringe. „Die kommen aber auch mit konkreten Wünschen zu mir. Ich versuche dann, über die Kreisergänzungsbibliothek die Titel zu besorgen“, sagt die Bibliothekschefin. Sie ist schon seit 1999 für die Ausleihe verantwortlich, als das Gebäude noch die Grundschule beherbergte. Damals betreut die Lehrerin die kleine Kinderbibliothek der Schule. „Die befand sich im gleichen Raum wie jetzt die Gemeindebibliothek. Denn hier war der Speiseraum mit einem Kleiderschrank. Und darin befanden sich drei Regale mit Büchern“, erinnert sich die Lehrerin. Doch die Schule wurde geschlossen und sie wollten die Kinder nicht enttäuschen. Deshalb hat sie die Bibliothek weiter betreut. Später ist der Bestand um Literatur für Erwachsene erweitert worden.
Bisher war die Bibliothek in der ersten Etage des Dorfgemeinschaftshauses, jetzt ist sie im einstigen Büro der Gemeindeverwaltung, das nach dem Zusammenschluss mit Roßwein nicht mehr gebraucht wird. Es gibt nur noch ein Zimmer, in dem der Ortsvorsteher seine Sprechstunde hält und einen Versammlungsraum. In der ersten Etage sind noch die Handwerker zu Gange. Dort werden zurzeit Büros für das Regionalmanagement des Klosterbezirk Altzella eingerichtet. Bereits am 8. März soll der Umzug erfolgen, informierte Bürgermeister Veit Lindner.