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Noch ein Wettbewerb für die Waldschlößchenbrücke

Das Planen und Umplanen an der Waldschlößchenbrücke nimmt kein Ende. Obwohl die Brückenunterlagen schon längst zur Genehmigung beim Regierungspräsidium eingereicht waren, lobte die Stadt in aller Stille noch mal einen Wettbewerb für den Neustädter Brückenkopf aus.

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Von Katrin Saft

Das Planen und Umplanen an der Waldschlößchenbrücke nimmt kein Ende. Obwohl die Brückenunterlagen schon längst zur Genehmigung beim Regierungspräsidium eingereicht waren, lobte die Stadt in aller Stille noch mal einen Wettbewerb für den Neustädter Brückenkopf aus. Sechs Architekturbüros lud sie dazu ein – drei davon aus Dresden.

Wie erst jetzt bekannt wird, tagte bereits Mitte April eine Jury, zu der neben Baubürgermeister Herbert Feßenmayr (CDU) auch Vertreter von Stadtplanungs-, Grünflächen-, Straßen- und Tiefbauamt sowie Landesamt für Denkmalpflege gehörten. Pikant: Zu diesem Zeitpunkt lagen die Unterlagen für die Brücke bereits zur öffentlichen Einsichtnahme aus. Bis zum 24. April durfte auf Grundlage dieser Pläne Einspruch erhoben werden. Unterdessen sollten die Architekten Ideen nachliefern, wie der Neustädter Brückenkopf landschaftlich besser eingebunden werden kann. Das ist nach Auskunft der Stadt notwendig, weil es gegenüber dem ursprünglichen Brücken-Wettbewerb von 1997 mehrere Veränderungen gab. Aufgrund des Hochwassers muss die Waldschlößchenbrücke im Bereich des Tunnelportals um einen Meter angehoben werden. Das vor sechs Jahren noch geforderte Umstiegsbauwerk für die Straßenbahnhaltestelle wurde überflüssig, weil der Stadtrat inzwischen aus Kostengründen den Verzicht auf die Tram verfügte. Neu hinzu kamen dafür eine Zufahrtsrampe aus der Bautzner Straße sowie eine Abbiegespur in den Tunnel zur Bautzner Straße. Dadurch musste das Portal am Elbhang aufgeweitet werden. Das sollten die Architekten gestalterisch wieder wett machen und gleichzeitig Fuß- und Radwege-Verbindungen zwischen Bautzner Straße und Körnerweg herstellen.

Am besten gelang das dem Dresdner Architekturbüro von Wolfgang Hänsch und Werner Bauer, das den ersten Preis gewann. Der 74-jährige Hänsch, von dem schon die Pläne für den Kulturpalast stammen, schlägt anstelle seitlicher Stützmauern gefälligere Böschungen vor. Nach Meinung der Jury erscheint die Tunneleinfahrt bei seinem Entwurf nicht mehr als Loch, sondern großzügig weit geöffnet. Aus der einstigen Bushaltestelle samt Lift soll eine Kombination von Treppe, Fahrstuhl und Regenschutzdach werden.

Laut Stadtrat Hermann Henke (CDU) sei der Bauausschuss über den Wettbewerb informiert gewesen. Er würde das laufende Planfeststellungsverfahren zur Brücke nicht beeinflussen.

Die Planungen für die Waldschlößchenbrücke verschlangen bereits über 13 Millionen Euro. Spätestens im Frühjahr nächsten Jahres soll Baubeginn sein.