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„Noch ist Bohlen nicht verlor’n“

Als humorvoller Unterhalter bei verschiedensten Veranstaltungen ist Heiko Harig im Landkreis Bautzen vielen Leuten bekannt. Jetzt hat der Crostauer seine zweite CD heraus gebracht und es damit sogar ins Fernsehen geschafft.

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Von Katja Schäfer

„Noch ist Bohlen, Bohlen, Bohlen nicht verlor’n, noch ist Dieter, Dieter, Dieter nicht k.o.“, singt Heiko Harig im schönsten Sächsisch und setzt damit zum Sprung in die Charts an. Vor kurzem hat er seine zweite CD, die von dem Titel einen Radio-Mix, einen Maxi-Mix und einen Karaoke-Mix bietet, an verschiedene Musikredakteure in ganz Deutschland verschickt. Und jetzt ist der Song schon bei dem einen oder anderen Sender zu hören.

Wenn das Lied aus den Lautsprechern schallt, zucken die Füße ganz automatisch im Takt mit und noch lange nachher trällert man es (zumindest innerlich) vor sich hin. Kein Wunder, schließlich ist der Song im typischen Modern-Talking-Rhythmus produziert. Der Text, in dem geschickt die Titel einiger Hits des Duos eingebaut sind, handelt von den Frauengeschichten Dieter Bohlens, die durch die Presse gingen. „Bescheiden zeigt er gerne her, was Teppich-Luder woll’n. Man nennt ihn nicht umsonst das Pop-Genie“, heißt es da. Und an anderer Stelle: „Doch eenmal – es war dunkel – da hört Dieter een Geräusch und sieht in seinem Haus die ,Mystic Lights’. Beladen mit ’ner Flinte schießt er nacksch durch’n Wald. Die Feuerspritze knallt ,Strangers by night’“.

Mit dem richtigen Titel zur richtigen Zeit (Bohlen ist durch seine Autobiographie und die Superstar-Show populär wie nie) könnte Heiko Harig jetzt durchaus deutschlandweit bekannt werden. Der erste Fernsehauftritt steht schon an. Am 21. März tritt die Stimmungskanone um 20.15 Uhr in der Sendung „Fröhlicher Weinberg“ des Südwestfunk auf. Zwei Tage später macht der Mittdreißiger bei einer Radio-Vor-Ort-Sendung in Berlin mit. Weitere Einladungen werden sicherlich folgen, auch wenn sich die sächsischen Stationen bisher überhaupt noch nicht gerührt haben, wie er verwundert bemerkt.

Heiko Harig sieht den „ersten Bohlen-Song aus Sachsen“, den er mit Schlagersänger Klaus Densow und dessen Partnern produziert und bei „lala records“ aufgenommen hat, nicht als Verunglimpfung des bekannten Musikers, sondern als Persiflage. „Das Lied ist keinesfalls böse gemeint“, sagt er und singt sogar: „Weil Dieter auch Humor hat – den Dieter haut nichts um – nimmt er uns dieses Lied hier auch nicht krumm“.

Ob das wirklich so ist, wird sich zeigen. Denn Heiko Harig hat es nicht versäumt, seinem „Titel-Helden“ den Song zukommen zu lassen. Als der ehemalige Wilthener vor wenigen Tagen in Hamburg im Urlaub war, machte er einen Abstecher zu Bohlens Haus und steckte ihm kurzerhand eine CD nebst netter Zeilen in den Briefkasten.

Doch Heiko Harig, der das Wilthener Fremdenverkehrsamt leitet, ist keinesfalls nur für Ulk zu haben. Vielmehr widmet er sich ebenso ernsten Themen – wenn auch auf seine ganz spezielle Art. So geht es in dem Titel „Wir bleiben hier“ um das Problem der Abwanderung junger Leute aus der Region. Ohne erhobenen Zeigefinger oder umständliche Polemik fordert der Hobbysänger zum Hierbleiben auf. „Hier sind wir zuhaus’. Das Licht geht hier nicht aus“, heißt es im Text, den er selbst geschrieben hat. Die von Uwe Schikora stammende Musik ist locker und fröhlich, so dass es nicht pathetisch wirkt, wenn Heiko Harig singt: „Rückt doch zusammen, schaut nach vorn!“ Veröffentlicht wurde der Titel zusammen mit dem Stimmungslied „Feiern ist gesund“ auf Harigs erster CD, die vor drei Monaten erschien.

Erhältlich sind die beiden Scheiben direkt bei Heiko Harig (zum Beispiel während seiner Veranstaltungen) und demnächst auch im Bautzener SZ-Treffpunkt.

www.heiko-harig.de