SZ +
Merken

Noch kein Neubau an der Büttnerstraße

SZ-Leser Wolfgang Schubert wohnt auf der Fleischerstraße. Das Altstadt-Dreieck zwischen Langen-, Büttnerstraße und Helle Gasse hat er täglich vor Augen. „Mögliche Pläne für eine Wiederbebauung mit Häusern...

Teilen
Folgen

Von Ralph Schermann

SZ-Leser Wolfgang Schubert wohnt auf der Fleischerstraße. Das Altstadt-Dreieck zwischen Langen-, Büttnerstraße und Helle Gasse hat er täglich vor Augen. „Mögliche Pläne für eine Wiederbebauung mit Häusern gefallen mir nicht“, sagt er und weiß sich aus vielen Gesprächen darin auch mit seinen Nachbarn einig. Das Areal war einst mit Häusern eng bestückt. Sie wurden Mitte bis Ende der 1980er Jahre teils gesprengt, teils abgetragen, nachdem das Eckhaus von der Büttner- zur Langenstraße wegen des schlechten Erhaltungszustandes in sich zusammengestürzt war. Weitere Einstürze wurden damals befürchtet.

Städtebaulich ein Verlust

„Aus städtebaulicher Sicht war dies ein empfindlicher Verlust innerhalb der Struktur der Altstadt“, erinnert der Görlitzer Stadtplaner Hartmut Wilke. Mittlerweile verdeutlichen noch „weitere Einzelverluste in unmittelbar angrenzenden Quartieren das stadträumliche Defizit“, fügt er an. Allerdings werden zurzeit aus Sicht der Stadtentwicklung keine neuen Bauten benötigt – für die meisten Nutzungsanforderungen sind genügend andere Gebäude vorhanden. „Somit existieren keine konkreten Pläne zur unmittelbaren Wiederbebauung des Quartiers“, kann Hartmut Wilke dem Leser Schubert die Ängste nehmen. Freilich nur befristet, denn: „Mit Blick auf die positive Bevölkerungsentwicklung und auf den entstandenen städtebaulichen Verlust sollte dies langfristig nicht ausgeschlossen sein.“

Was also soll nun mit dem Areal passieren? Die Antwort ist bereits im Neuordnungskonzept von 2004 für das Sanierungsgebiet Historische Altstadt verankert: Zumindest die ursprünglichen Fassadenfluchten sollen mit baulichen Mitteln markiert werden, möglicherweise durch kleine Mauern. „Für die Nutzung der Fläche besteht aber noch ein Spielraum, der sorgfältig abzuwägen ist“, überlegt Planer Wilke.

Archäologie hat ein Vorrecht

Doch was immer auch eines Tages hier entstehen wird – erst sind die Keller dran. „Vor Eingriffen in die heutige Situation werden stets aufwendige archäologische Untersuchungen erforderlich“, erinnert Hartmut Wilke. Auch das steht im Neuordnungskonzept, das übrigens 2004 öffentlich diskutiert wurde und auch heute noch im Stadtplanungsamt einsehbar ist.