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NOL-Kreis streckt Fühler nach Norditalien aus

Der Niederschlesische Oberlausitzkreis will mit der Grenzregion Gorizia in Norditalien zusammenarbeiten.

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Auf der jüngsten Kreistagssitzung informierte Landrat Bernd Lange über die Bestrebungen, sich mit den Norditalienern näher zu kommen. Den Kreisräten lag dazu der Entwurf einer Absichtserklärung vor.

Daraus geht hervor, dass der NOL-Kreis und die Provinz Gorizia eine Zusammenarbeit aufbauen wollen, um gemeinsame Projekte im Rahmen von EU-Kooperationsprogrammen zu gestalten. Lange selbst hatte bei einem vierstündigen Kurzbesuch die norditalienische Provinz erstmalig kennengelernt. Fläche und Einwohnerzahl beider Regionen sind miteinander vergleichbar. Vor allem aber aus der Lage beider Territorien in Europa heraus entstand der Gedanke, eine Partnerschaft auf den Weg zu bringen. Der Niederschlesische Oberlausitzkreis stellt sich an der Grenze zu Polen und als Mitglied in der Euroregion Neiße als Gebiet mit einer aktiven Kooperationsrolle zwischen Mittel- und Osteuropa dar, wird im Entwurfspapier formuliert. Mit Gorizia verhält es sich ähnlich. Die Provinz, gelegen an der Grenze zwischen Italien und Slowenien, habe schon oft mit slowenischen Einrichtungen zusammengearbeitet und war auch Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Alpe Adria, heißt es. Deswegen wolle sich die Provinz für die Zusammenarbeit zwischen den derzeitigen und den künftigen Mitgliedern der EU einsetzen.

Der NOL-Kreis und Gorizia ähneln sich auch hinsichtlich der Zweisprachigkeit. Sind es im Niederschlesischen Oberlausitzkreis die Sorben, so kommen in der norditalienischen Provinz die friaulischen und slowenischen Sprachgruppen vor. Dem Landrat schwebt vor allem das Zusammenbringen beider Wirtschaftsräume vor. (SZ)