In diesem Jahr am 12. Dezember wird das ehemalige Nossener Krankenhaus 100 Jahre alt. Viele Muldestädter kennen das denkmalgeschützte Gebäude an der Freiberger Straße 76/78, das mit seiner markanten Fassade auffällt. Von der Eröffnung als Friedrich-August-Krankenhaus mit einer Kapazität von 30 Betten, über das Lazarett während des Zweiten Weltkrieges bis zur Schließung Ende Dezember 1991 hat es die Geschichte der Muldestadt mit maßgeblich geprägt.
Fotos und weitere Exponate
„Ich kenne das einstige Krankenhaus noch ganz genau. Meine Mutter und Angehörige waren dort zur Behandlung“, sagt Erika Müller. Die 88-Jährige, die in Deutschenbora aufgewachsen ist, wohnt heute in diesem Gebäude. „Es ist ein sehr gutes Wohnen hier, wir werden gut betreut. Ich freue mich, dass das alte Haus so eine schöne Bestimmung hat“, sagt Frau Müller.
Seit September 2000 hat der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) das Gebäude in Regie. Es wurde für betreutes Wohnen ausgebaut. 14 Wohnungen wurden geschaffen. Die reizvolle Fassade blieb erhalten und ist mit ihrem hellen Farbton ein Blickpunkt an der B101 in Richtung Freiberg.
Der ASB, der angrenzend noch 2001 ein modernes Altenpflegeheim errichtete, wird mit einer Ausstellung anlässlich des 825-jährigen Nossener Stadtjubiläums am 24. und 25. August die Geschichte des Krankenhauses Revue passieren lassen. „Wir wollen neben Bildern und Dokumenten auch andere Exponate zeigen“, sagt ASB-Heimleiter Andreas Rost, der mit seinem Team die Schau vorbereitet hat. Da wird ein Pflegebett aus damaliger Zeit zu sehen sein, ein Blutdruckmessgerät, Spritzen und anderes. Erinnert wird u.a. an Dr. Wappler, der von 1949 bis 1977 das Krankenhaus leitete.
Eingebettet ist die Schau in den Nossener Seniorentag, der am Dienstag, den 24. August, auf dem Gelände stattfindet. Es erfolgen Führungen durch das ehemalige Krankenhaus, es gibt Apotheken- und Sanitätsangebote, der ASB Rettungsdienst präsentiert sich.
Gespräch mit Schwestern
Busrundfahrten in die Nossener Umgebung sind geplant, ebenso kulturelle Programme. Auch eine Gesprächsrunde mit ehemaligen Mitarbeitern des Krankenhauses ist vorgesehen. Dieter Hanke