Notlösung: Lernen im Container

Die Kinder und Lehrer der Grundschule Struppen kommen ab dem neuen Schuljahr nicht mehr mit dem vorhandenen Platz im Schulgebäude aus. Der Grund: Es können im August zwei erste Klassen gebildet werden. Geplant wurde nur mit einer Klasse. Da inzwischen jedoch mehr als 30 Erstklässler angemeldet wurden, werden vermutlich zwei Klassen gebildet. Um die zusätzliche Klasse unterzubringen, fehlt es jedoch an Platz. Es gibt keinen freien Raum, in dem die Abc-Schützen lernen können.
Damit die Kinder nicht auf der Straße stehen müssen, bemüht sich die Gemeinde Struppen um eine schnelle Lösung. Seit Wochen wird nach Ideen gesucht. Zuletzt gab es den Vorschlag, Container aufstellen zu lassen. Dieser wird nun immer konkreter. Eltern der Grundschule haben sich konkrete Angebote eingeholt von Firmen, die Container vermieten. Spätestens nach den Herbstferien könnten die voll ausgestatteten Module geliefert werden. In den Containern ist Platz für einen Klassen- und Hortraum. Auch ein Sanitärbereich und eine kleine Küche für die Essensausgabe gehören dazu. Etwa 50 000 Euro würde die Miete für zwei Jahre kosten.
Die Gemeinde ist sich bereits einig, dass die Container nur eine Übergangslösung sind. Langfristig gibt es einen anderen Plan. Struppens Bürgermeister Rainer Schuhmann (CDU) favorisierte bislang den Vorschlag, das alte Möbellager neben der Grundschule zu sanieren. Von der Idee ist die Kommune inzwischen allerdings wieder abgerückt. Denn der Brandschutz könnte zum Problem werden. Außerdem sei das Gebäude sehr groß. Aus Kostengründen würde das Haus nur teilweise ausgebaut werden. Das sei aber im Fall dieses Objekts nicht ideal. Es müsste ganzheitlich betrachtet werden, nicht scheibchenweise. Deshalb wurde der Plan verworfen. Gleiches gilt für den Vorschlag, das Kinderhaus um eine weitere Etage aufzustocken. Denn die Statik könnte dafür nicht ausgelegt sein. Außerdem wären in diesem Fall Kita und Schule in einem Gebäude durchmischt. Das könnte eine Belastung für beide Seiten sein.
Stattdessen hat die Gemeinde nun eine andere Lösung im Blick. Es geht um die alte Streuguthalle, die ebenfalls an die Grundschule grenzt. Sie könnte entweder saniert und von der Grundschule mitgenutzt werden oder durch Abriss für einen Neubau Platz machen. Dieser soll eine Ergänzung sein zum jetzigen Altbau. Diese Idee scheint den Gemeinderäten am besten zu gefallen. In dem Neubau könnten nicht nur Klassen oder Horträume entstehen, sondern auch ein neuer Speiseraum samt Ausgabeküche. Denn die jetzige Mensa platzt schon jetzt aus allen Nähten. „Im Verwaltungsausschuss wurde eindeutig der Neubau favorisiert“, sagte CDU-Gemeinderat Frank Göhler in der letzten Ratssitzung. Er ist überzeugt, dass Struppen auch in den kommenden Jahren einen Zuzug erleben wird. Das sorge für weitere Kinder in Kita und Grundschule. Das sieht auch Bürgermeister Schuhmann so. „Die Streuguthalle wird weichen müssen“, sagte er. Struppen will damit einen Grundstein legen. „Wir bauen nicht zu groß, brauchen aber auch genügend Platz“, so Schuhmann. Zudem seien die Kosten für einen Neubau relativ überschaubar. Mit welcher Summe geplant wird, das soll in der Gemeinderatsitzung im Mai Thema sein. Dann soll ein konkreter Beschluss auf die Tagesordnung kommen. Bis der Neubau steht und genutzt werden kann, sollen die Grundschüler übergangsweise in Container ziehen. Ein solcher Anbieter hat sich das Schulgelände bereits angesehen und einen geeigneten Platz für die Container gefunden.
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