Von Antje Steglich
Nünchritz. Einstimmig, aber nicht ohne Diskussionen hat der Nünchritzer Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, die Schiffsanleger in Diesbar-Seußlitz zu übernehmen. Bisher ist die Sächsische Dampfschiffahrt Eigentümer.
Die sieht sich aber laut Geschäftsführer Sebastian Meyer-Stork nicht in der Lage, für die dringend notwendige Sanierung aufzukommen – zumal sich die Linienfahrt entlang der Elbweinstraße zwischen Dresden und Diesbar-Seußlitz sowieso nicht rentieren würde.
Nach dem Grundsatzbeschluss soll nun noch einmal eine Ausnahmegenehmigung für 2013 beim Schifffahrtsamt für die beiden Anleger beantragt werden, damit diese planmäßig ab 1. Mai angefahren werden können.
100 000 Euro pro Anleger
Aus heutiger Sicht rechnet die Kommune mit Kosten in Höhe von 100 000 Euro pro Anleger, sagte Bürgermeister Gerd Barthold (CDU). Die ersten Aufgabe der Kommune wären nun, ein Planungsbüro zu beauftragen, die Grundstückangelegenheiten zu klären und ein Unternehmen zu finden, die nach der Insolvenz der Laubegaster Werft die Sanierung übernehmen könnte. Zudem müsste man laut Barthold Fördermöglichkeiten auftun und bis zum Herbst die Entscheidung treffen, wie viele Schiffsanleger Nünchritz an welchem genauen Ort benötigt.
So mahnte Gemeinderat Holger Rautschek von den Christdemokraten bereits einen maßvollen Umgang mit Steuergeldern an und votierte für nur einen Anleger „an der richtigen Stelle“. Udo Schmidt (SPD) dagegen ist für den Verbleib beider Anleger genauso wie Birgit Köhler (Die Linke). Sie findet zudem die Idee reizvoll, einen Haltepunkt in den Ort Nünchritz zu verlegen.