Nur mit Mundschutz auf den Spielplatz?

Radeberg. Kinder können nicht in die Schule, Kitas sind geschlossen, etliche Mütter und Väter arbeiten vom Homeoffice aus. Auf Dauer ist das nicht auszuhalten, dann müssen alle mal raus. Die nächste Gelegenheit zum Austoben ist meist der Spielplatz um die Ecke. Doch dort hängen Schilder: "Betreten verboten". In Radeberg ändert sich das jetzt. Klettergerüste, Buddelkästen und Rutschen werden wieder geöffnet. Die SZ sagt, welche Regeln zu beachten sind.
Welche Spielplätze werden in der Stadt geöffnet?
Laut Jürgen Wähnert von der Stadtverwaltung Radeberg sind die Mitarbeiter dabei, nach und nach alle Spielplätze der Stadt wieder zu öffnen. "Sie nehmen die Absperrbänder und Verbotsschilder ab. Außerdem werden Tafeln aufgehängt, auf denen die Regeln aufgeführt sind, die jetzt eingehalten werden müssen" sagt er. Diese Arbeiten werden sich noch über den Dienstag hinziehen. Geöffnet werden nach seinen Worten unter anderem die Spielplätze Am Baumhaus, Am Sandberg, an der Dr.-Friedrich-Wolf-Straße, am Flügelweg, am Jagdweg, an der Sternwarte und der Platz im Stadtpark Süd. "Ich kann jedoch nur für die städtischen Anlagen sprechen. Über das Vorgehen auf Spielplätzen beispielsweise in privaten Wohnanlagen, in Kindergärten oder auf dem Gelände von Schulen müssen die jeweiligen Eigentümer oder Betreiber entscheiden."
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Müssen Eltern und Kinder Mundschutz tragen?
Nach Angaben von Jürgen Wähnert rät das Gesundheitsamt des Landkreises, einen Mund-Nase-Schutz zu tragen, um eine Ansteckung mit dem Coronavirus zu vermeiden. Zwingend vorgeschrieben ist das aber nicht. "Eltern sollten hier mit gutem Beispiel vorangehen und so andere schützen. Kinder können eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen, wenn es altersgerecht ist. Die Entscheidung darüber liegt bei den Eltern, sie können das am ehesten einschätzen", sagt der Rathausmitarbeiter.
Kann eine unbegrenzte Kinderzahl Kindern auf den Spielplatz?
Nein, die Zahl ist begrenzt. Sie richtet sich nach der Größe des Platzes. "Als Regel gilt: eine Person pro 20 Quadratmeter sollte sich auf dem Platz aufhalten. Das ist sicher oft schwer einzuschätzen. Ist aber ein Spielplatz schon voll, dann lieber auf den nächsten ausweichen." Wichtig ist es auch, den Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten. Das gilt auch für die Kinder beim Spielen. Spielgeräte dürfen nur dann gemeinsam genutzt werden, wenn der Mindestabstand gewahrt ist. Sonst nacheinander auf das Klettergerüst und so, dass jedes Kind an die Reihe kommt.
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Dürfen Oma und Opa mit auf den Spielplatz?
Besser nicht. Der Kontakt mit Risikogruppen soll vermieden werden. "Dazu gehören Personen über 60 Jahre. Auch wer eine Vorerkrankung hat, sollte auf den Aufenthalt auf einem Spielplatz verzichten." Strikt verboten ist das Betreten Personen mit Symptomen, die auf eine Infektion mit dem Coronavirus hindeuten. "Wer also Husten, Halsschmerzen oder Fieber hat, darf sich dort nicht aufhalten."
Welche Hygieneregeln gelten nach dem Spielen?
Auch hier gelten die Empfehlungen des Gesundheitsamtes. Kinder sollten sich nach dem Spielen gründlich Gesicht und Hände waschen. "Die Hände sollten mindestens 20 Sekunden lang mit Seife und Wasser gereinigt werden."
Wer überwacht die Einhaltung der Regeln?
Für die Einhaltung der Vorschriften sind die Eltern oder die jeweiligen Aufsichtspersonen verantwortlich. "Sie müssen darauf achten, dass der Mindestabstand gewahrt bleibt, dass der Spielplatz nicht zu voll ist." Das gelte erst recht für die Hygieneregeln nach dem Spielplatzbesuch. Die Stadt Radeberg musste dem Landratsamt Bautzen bestätigen, dass die Regeln auf ihren Spielplätzen gelten, insbesondere, dass die Hinweistafeln dort aufgehängt werden.
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