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Oberschulen sind rappelvoll

Die Nachfrage war mancherorts größer als gedacht. Jetzt starten einige Schüler in benachbarten Orten ins Schuljahr.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Matthias Weigel

Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Die Ferien sind vorbei. Am Montag müssen alle Schüler wieder zur Schule. Neben den Elftklässlern, die nun ihre Kurse belegen, wird es besonders für alle Fünftklässler spannend, da sie in einer neuen Klasse starten. Nicht jeder hat dabei den Platz bekommen, den er gerne haben wollte. Die SZ fasst die Situation an den Mittelschulen und Gymnasien zusammen.

Alle Oberschulen sind gesichert

Die positive Nachricht: An keiner Schule mussten weniger fünfte Klassen gebildet werden, als geplant. Auch gab es an keiner Einrichtung so wenige Anmeldungen, dass die Schule mittelfristig gefährdet wäre. Am Schillergymnasium in Pirna wurde sogar eine zusätzliche 5. Klasse eingerichtet. Insgesamt zeichnet sich ein Bild von eher großen Klassen mit bis zu 28 Schülern. Zahlen zu einzelnen Schulen will die Agentur erst im Herbst veröffentlichen. „Die Schüleraufnahme ist ein dynamischer Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist“, erklärt Agentur-Sprecherin Katrin Reis.

Nicht jeder bekam den Wunschplatz

Trotz der insgesamt positiven Situation gab es Verschiebungen. So konnte zum Beispiel 14 Schülern der Erstwunsch an der Oberschule „Am Marienschacht“ Bannewitz nicht erfüllt werden. Sie ist zweizügig. „Wir haben auch keinen Platz für noch einen Zug“, sagt Schulleiter Gert Winter. Schon im vergangenen Jahr mussten etwa gleichviele Kinder an andere Schulen umgelenkt werden. Die Schüler, die nicht in Bannewitz lernen können, haben Plätze in Freital und Dresden bekommen. Ein paar von ihnen sind auch an die Oberschule in Kreischa gekommen. Die profitiert von den Umlenkungen. Ursprünglich sind lediglich 35 Anmeldungen eingegangen, sechs mehr als im Vorjahr, sagt Schulleiter Wolfgang Schuster. Mit jetzt 43 Anmeldungen lernen jeweils 22 und 21 Schüler in einer Klasse. Eine entspannte Größenordnung. Kreischa hatte aufgrund früher viel geringerer Anmeldungen jahrelang und letztlich erfolgreich um den Erhalt der Schule kämpfen müssen. Aktuell ist der Standort gesichert.

Auch an der Lessing-Oberschule in Freital fanden 24 Schüler keinen Platz. Sie lernen nun an der Oberschule Hainsberg. Noch vor Jahren kämpfte die Lessingschule um Schüler – nunmehr ist die Einrichtung, besonders nach der Sanierung, offensichtlich in der Elterngunst gestiegen. Die unsanierte Hainsberger Einrichtung hingegen verliert offenbar weiter an Attraktivität.

An den Gymnasien der Weißeritzregion konnten laut Agentur alle Schüler wunschgemäß aufgenommen werden. Besonders beim Weißeritzgymnasium ist das erfreulich, da man eigentlich von erschöpften Kapazitäten ausgegangen war. Das trat aber nicht ein, da sich die Schüler gut verteilt in der Region anmeldeten. Für die Zukunft geht man aber von steigenden Zahlen aus, was das geplante Gymnasium in Wilsdruff umso dringender notwendig machen würde. Dort behindert allerdings eine Klage des Kreises Meißen einen Baustart.

Einige Eltern gingen in Widerspruch

Nicht alle Eltern haben sich mit den Umlenkungen abgefunden. „Es gab einige wenige Widersprüche an der Lessing-Oberschule und an der Oberschule Bannewitz“, erklärt Katrin Reis. In einigen Fällen konnte geholfen werden, da unerwartet Kapazitäten frei wurden. „Ansonsten blieb es bei der Ablehnung. Auch wurden Widersprüche von den Eltern zurückgezogen“, sagt Reis. Insgesamt sei die Situation geklärt.

Freistaat stellt zusätzliche Lehrer ein

Dass am Montag kein Lehrer vor der Klasse steht, wird kaum passieren. Allerdings bleibt die Situation angespannt. Zahlen gibt die Agentur lediglich für die gesamte Regionalstelle Dresden heraus, wozu auch die Stadt Dresden und der Kreis Meißen gehören. 313 unbefristete Stellen seien hier besetzt worden, die meisten im Grundschulbereich, an Oberschulen und Gymnasien. Außer Acht lassen darf man dabei allerdings nicht, dass zuletzt 224 Stellen wegfielen, weil Lehrer in Rente gingen, kündigten oder aus anderen Gründen ausschieden. „Im Großen und Ganzen starten wir gut vorbereitet ins neue Schuljahr“, betont Reis. Das Einstellungsverfahren sei auch noch nicht beendet. (mit SZ/sca)