Von Heike Wendt
Aufgewirbelter Staub und Wind, der über den Verkaufsplatz fegt, stören nicht nur die Besucher der Obstscheune in Pirna-Krietzschwitz, sondern auch den Betreiber, die Agrarproduktion Struppen. „Seit Jahren versuchen wir, daran etwas zu ändern“, sagt Ines Senger vom Vorstand. Allerdings stand der Betrieb bis vor Kurzem vor einem Problem: Die Flächen um die Obstscheune gehörten ihm nicht. Mit einem langfristigen Erbpachtvertrag für das Areal unmittelbar um die Scheune sind die Weichen jetzt neu gestellt. „Wir sind gerade dabei, die Veränderungen zu planen“, sagt Ines Senger.
Ein dicker Ordner ist bereits mit Unterlagen gefüllt. Das große Ziel: Der ländliche Charakter der Obstscheune soll erhalten bleiben. Dass der Kunde direkt in eine der großen Apfelkisten greift, um auszuwählen, was und wie viel er kauft, ist typisch. „Erst das bringt den Bezug zum regional erzeugten Lebensmittel“, sagt die Chefin. Daran will die Agrarproduktion festhalten und mit der Sanierung unbedingt das Ambiente für den Direktverkauf bewahren.
Das wiederum wird entscheidend vom Umfeld mitgeprägt. Die angrenzenden Flächen der Obstproduktion Krietzschwitz, die Selbstpflückefelder und Blumen zum Selbstschneiden gehören zum Gesamtkonzept.
Erneuert werden die Parkflächen an der Scheune. Sie sollen einen frostsicheren Belag bekommen. Auch die Einfahrt wird neu gestaltet. Die provisorischen Toiletten an der schmalen Rückseite sollen einem Anbau weichen, in denen Sanitäranlagen eingebaut werden. Dieser Anbau soll zudem über die Gebäudekante hinaus geführt werden, um den Wind auch Richtung der Felder einzuschränken. Das soll gleichzeitig die Verkaufsfläche vor der Scheune abgrenzen und weiteren Händlern Platz bieten.
An der Scheune selbst sollen Dach und Fassade erneuert werden. Das Gebäude ist eine der wenigen noch erhaltenen Feldscheunen und steht unter Denkmalschutz. Geplant ist darüber hinaus ein Nationalparktreffpunkt.
Baustart im Jahre 2011
Baustart soll im nächsten Jahr sein. Wie hoch die Investitionen sein werden, sei erst zu beziffern, wenn die Planungen detailliert ausgearbeitet und genehmigt sind, sagt Ines Senger. Sicher ist, dass die Agrarproduktion „eine größere Summe“ anfassen werde.
Der Geschäftsbetrieb soll während der Arbeiten weiterlaufen. Einschränkungen würden aber nicht ausbleiben. Die Agrarproduktion setzt auf das Verständnis der Kunden. In der Verkaufshalle werde es weniger kompliziert, hier sind zwei große Eingangstüren, die Spielraum bei die Bauarbeiten zulassen, schätzt Ines Senger ein.