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Ohne Umwege zum Traumberuf

Bautzen. Annett Scholz eröffnete vor zehn Jahren im Alter von 21 ihr eigenes Foto-Atelier. Am Montag feiert sie ihr Firmen-Jubiläum.

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Von Carmen Schumann

Dass Annett Scholz aus Weißenberg einmal Fotografin werden würde, ist ihr quasi in die Wiege gelegt worden. Ihre Mutter Karin Scholz arbeitete nämlich 25 Jahre in der Dunkelkammer des Bautzener Fotografenmeisters Uwe Schmidt. Die kleine Annett schnupperte dort oft die Laborluft und beschloss: „Hier ist es mir zu langweilig, ich will einmal hinter der Kamera stehen!“ Mit zehn Jahren bekam sie ihren ersten Fotoapparat, eine Beirette. Zielstrebig verfolgte sie ihr Ziel. Bei Uwe Schmidt erlernte sie schließlich selbst das Fotografenhandwerk. Ihrem Lehrmeister ist sie noch heute dankbar, dass er sie bei ihren ersten Schritten in die Selbstständigkeit behutsam unter seine Fittiche nahm.

An ihrem 21. Geburtstag eröffnete Annett Scholz ihr „Fotostudio am Lauenturm“. In ihrem jungen Alter benötigte sie dazu noch eine Ausnahmegenehmigung der Handwerkskammer. Von Anfang an beschäftigte sie zwei Mitarbeiter; inzwischen konnte sie sogar zusätzlich noch einen zweiten Fotografenmeister in Lohn und Brot bringen, der dazu auch noch ausgebildeter Mediengestalter ist. Sie selbst absolvierte ihre Meisterausbildung zwischen 1997 und 1998.

Seit 1999 nutzt die sehr ehrgeizige und eigenwillige Fotografin die Jugendstil-Villa Weigang als zweites Domizil und als Hintergrund für Hochzeitsbilder, Porträts und Aktaufnahmen. „Ich denke, ich habe jetzt meine eigene Handschrift gefunden“, resümiert die Fotografenmeisterin. Es kommt ihr sehr auf Perfektion an. Deswegen hat sie sich auch die Fertigkeiten angeeignet, ihre Kunden professionell zu schminken und zu frisieren. Manch einer war sehr verwundert, dass er selbst für ein einfaches Passbild die Nase gepudert bekam. Doch die Devise von Annett Scholz ist: „Der Computer kann viel, aber er kann aus einem schlechten Bild kein gutes machen.“ Seit vier Jahren fotografiert Annett Scholze ausschließlich digital. Kürzlich hat sie sich selbst zu ihrem Jubiläum eine digitale Entwicklungsmaschine als Geschenk gemacht. „Jetzt kann ich meine Dienstleistungen rund ums Bild komplett anbieten“, freut sie sich. Mehr als 1000 Hochzeiten hat die Fotografin in den zurückliegenden zehn Jahren dokumentiert und – kürzlich selbst geheiratet.