Dresden. An der Kehrtwende der sächsischen CDU beim Thema Studiengebühren sind in der Opposition erste Zweifel laut geworden. „Die Botschaft hör‘ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“, sagte Karl- Heinz Gerstenberg, hochschulpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion. Er sei skeptisch, ob dieser Schwenk durchgehalten werde. In der CDU sei die Zahl der Gebührenbefürworter nach wie vor groß.
Laut Medienberichten hatte sich die CDU-Parteispitze im Entwurf eines Wahlprogramms gegen die Studiengebühren ausgesprochen und damit ihre bisherige Position aufgegeben. „Mit mir wird es keine Studiengebühren geben“, war Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) in der „Leipziger Volkszeitung“ zitiert worden. Die Gebührenfreiheit bis zum Master-Studium soll demzufolge bestehen bleiben. Das vom Landesvorstand gebilligte Papier soll im Mai vom Parteitag verabschiedet werden.
Gerstenberg kommentierte die veränderte Linie: „Besser spät als nie.“ Je schwieriger die Haushaltsprobleme aber würden, umso größer werde die Wahrscheinlichkeit, dass die CDU nach den Landtagswahlen im August in einer Koalition mit der FDP „an den stark nachgefragten Hochschulen in Leipzig oder Dresden Studiengebühren einführt – ganz nach dem Modell von Nordrhein-Westfalen“, sagte der Grünen-Politiker. (dpa)