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Optimales bei Optima

Das Maschinenteilewerk in der Güterbahnhof- straße feierte 10-jähriges Jubiläum und gleichzeitig 100 Jahre Maschinenbau in der Stadt Kamenz.

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Von Frank Oehl

Beinahe im Stillen gingen dieser Tage in Kamenz zwei Jubiläen über die Bühne. Sie hätten durchaus mehr öffentliche Resonanz verdient gehabt, aber bei der Optima Maschinenteile Fertigungstechnik GmbH legt man mehr Wert auf solide, nachhaltige Arbeit, als auf ein Trommelfeuer in Sachen Selbstdarstellung, das heute mit dem neudeutschen Wort „Marketing“ umschrieben wird.

Am Markt gut behauptet

Dennoch ist das Engagement der Firma in der Güterbahnhofstraße beispielhaft. Optima hält sich seit zehn Jahren am Markt und setzt damit die 100-jährige Maschinenbautradition in der Stadt beinahe optimal fort (siehe Kasten). Der Firmenname ist immerhin mit der kritischsten Phase der Unternehmenshistorie verbunden. Optima ging nämlich 1997 aus der Konkursmasse der Kamenzer Maschinenteilefabrik (MTF) hervor. Geschäftsführer Dieter Näfelt, der damals von Großpostwitz nach Kamenz gewechselt war: „Die Verwaltung der MTF war viel zu groß. Das konnte nicht gut gehen.“ Jetzt habe man ein gesundes Verhältnis. Vor zehn Jahren versuchte man mit 45 Leuten den Neubeginn. „Das wichtigste war, Auftraggeber, die sich abgewandt hatten, wieder zu überzeugen, neue Aufträge bei uns zu platzieren.“ Das gelang.

Inzwischen ist die Belegschaft auf 82 Beschäftigte angewachsen, darunter sage und schreibe 18 Lehrlinge, „Facharbeiter für Zerspanungstechnik haben gute Chancen auf dem Markt“, sagt Näfelt. Seit 1998 habe man 27 junge Leute ausgebildet, von denen die Mehrzahl in die eigene Firma übernommen worden sind. Auch dies ist ein Indiz für eine Erfolgsgeschichte, die wahrlich nicht alltäglich ist. „Dass hier entgegen dem Trend zur allgemeinen Jammerei immer an die Lehrlingsausbildung gedacht wird, finde ich besonders bemerkenswert“, lobte jetzt auch Bürgermeister Roland Dantz die Investition in die heimische Jugend ausdrücklich.

Schon 5,2 Mio Euro investiert

Insgesamt hat der Betrieb schon 5,2 Mio Euro investiert, vor allem in moderne CNC-Technik made in Nippon. Sie wird zweischichtig ausgelastet. Aber nicht nur das Halleninnere ist in Schuss, auch die äußere Hülle kann sich sehen lassen. Seit 1999 wurden etwa 720000 Euro in die bauliche Substanz der Firma gesteckt – zumeist einheimische Firmen profitierten davon. Heute macht das Firmengelände einen hellen und aufgeräumten Eindruck. „Ordnung und Sauberkeit sind der Schlüssel zum Erfolg“ steht in der Halle. Hier ist das Rezept offenbar verinnerlicht worden.

Der Umsatz der Firma hat sich seit 1997 so gut wie verdoppelt. „Wir im Maschinenbau spüren den Aufschwung“, sagt der Geschäftsführer. Der Auftragseingang sei sehr gut, was vor allem der Flexibilität der Produktion und der Liefertreue der Optima zu danken sei. „Daran haben gerade auch die Erfahrungen unseres Betriebsleiters Eberhard Roch großen Anteil“, so Näfelt. Nachhaltige Arbeit schließt auch ein derartiges Lob mit ein.