Von Silke Schoepe
Christoph Rudolph war Mitte des 18. Jahrhunderts Bauer und herrschaftlicher Holzfäller in Hainewalde. Seine Geschichte ist auf den ersten Blick nicht bemerkenswert. Allerdings rief der tragische Tod, Rudolph wurde von einem fallenden Baum erschlagen, den Ortschronisten von Hainewalde, Rainer Buttig, auf den Plan: „Vor zwei Jahren hörte ich von einem Freund, dass er versteckt im Wald einen Gedenkstein sah.“ Buttig solle der Sache mal nachgehen.
Das tat der Chronist im letzten Jahr. „Mit meiner Gitti streifte ich einen ganzen Nachmittag lang durch den Wald zwischen Weißem Stein und Jägerhaus. Und tatsächlich: Wir fanden unterhalb vom Rudolphfelsen den Rudolphstein“, sagt er heute noch voller Stolz. Schnell waren ein Foto gemacht und die Inschrift entziffert. Schnell war der Stein aber auch wieder vergessen. Bis etwa vor 14 Tagen. Da half Rainer Buttig bei einer kirchlichen Fichtenpflanzaktion im Wald nahe des Rudolphfelsens. „Mir kam der Stein wieder in den Sinn und ich forschte in den Kirchenbüchern.“ Er benachrichtigte außerdem die Restauratorin Steffi Marcellino. Bei einer gemeinsamen Wanderung warf sie einen fachmännischen Blick auf den Stein. „Eine schöne Patina, sehr stabiler Sandstein“, lobte Steffi Marcellino. Ein bisschen schief stünde er, aber nach ihrer Meinung könne der Stein viele weitere Jahre stehen bleiben, ohne dass Hand angelegt werden müsste.
1832 hatten den Gedenkstein die Enkel von Christoph Rudolph gesetzt. Umgekommen war der Holzfäller jedoch schon 1765 im Alter von 58 Jahren. Ob es heute noch Nachfahren gibt, weiß Rainer Buttig nicht. Vielleicht geht er dieser Frage demnächst nach.