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Ortsvorsteher will Bürgermeister werden

Fünf Bürgermeisterkandidaten gehen in Ottendorf-Okrilla ins Rennen. Einer davon ist der 45-jährige René Edelmann.

Von Rainer Könen
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René Edelmann will Bürgermeister von Ottendorf-Okrilla werden.
René Edelmann will Bürgermeister von Ottendorf-Okrilla werden. © (c) Christian Juppe

Ottendorf-Okrilla. Seit elf Jahren ist René Edelmann in der Ottendorfer Kommunalpolitik aktiv. Als Ortsvorsteher von Medingen, als Gemeinderatsmitglied und seit 2019 auch als Kreisratsmitglied. Da bekommt man einen präzisen Blick für das politische Geschehen in einer Kommune, weiß man, wo es hakt, und wo nicht. Der parteilose Edelmann kandiert für die Bürgermeisterwahl, weil ihm bei der derzeitigen Politik in der Gemeinde so einiges missfällt. Er vermisse einen klaren Kurs im kommunalpolitischen Geschehen des Ortes. Edelmann: "Es gibt keinen roten Faden, kein strukturiertes Vorgehen." Daraus resultierten auch die zahlreichen "Baustellen", die sich in der Gemeinde in den vergangenen Jahren angehäuft haben. 

Das Bürgermeisteramt betrachtet er nicht als ein Amt, sondern als eine Berufung. "Wer eine solche Funktion ausübt, kann nicht um 16 Uhr Feierabend machen", meint Edelmann. Für den Bürger müsse man rund um die Uhr da sein. Im Falle eines Wahlsieges stünden zahlreiche Aufgaben an, so der gebürtige Dresdner, der seit über 20 Jahren in Ottendorf-Okrilla lebt. Insbesondere in der Gemeindeverwaltung sieht er großen Handlungsbedarf. "Ich will die Verwaltung moderner aufstellen." Heißt aber nicht, dass Mitarbeiter nun um ihren Job fürchten müssten, so Edelmann. Aber man müsse einfach konzeptioneller in der Verwaltung arbeiten. Gelte es, den Bürger wieder in den Vordergrund zu rücken. Stichwort Bürgerservice. "Wir sind für die hier lebenden Menschen da", meint er und erklärt, das er im Falle einer erfolgreichen Wahl als erstes Gespräche mit den Verwaltungsmitarbeitern führen wird. "Mich interessieren deren Sichtweisen", und klar, er möchte motivieren, begeistern. "Ich glaube, das kann ich sicher gut". Sollte er die Bürgermeisterwahl für sich entscheiden, hat er Themenbereiche, denen er sich vorrangig widmen möchte.

Bessere Betreuungsangebote

Und spricht von seiner Herzensangelegenheit, der Kita-Thematik. Das sei ja etwas, was in der Kommune seit Jahren ein Dauerthema sei. Fehlendes Fachpersonal, fehlende Kitaplätze, Er wolle sich für die gleichberechtigte Förderung aller Einrichtungen einsetzen, verspricht er. Und werde sich in diesem Zusammenhang auch für eine qualitativ gleich- und hochwertige Betreuung in den Einrichtungen einsetzen. Ganz wichtig auch in diesem Bereich: die Motivation der Kita-Mitarbeiter. Die sei die Grundlage für ein gutes Angebot im Kitabereich. Eine hochwertige Betreuung im Kita- und Hortbereich müsse das Ziel sein. Selbstverständlich benötige man künftig auch noch mehr ausgebildete ErzieherInnen. Da müsse man und werde man sicher einiges noch investieren, verspricht Edelmann. Denn schließlich bilden die Kinder auch in Ottendorf-Okrilla die Zukunft dieser Kommune.

Dauerthema Baubrachen

Etliche Baubrachen gibt es in der Gemeinde, das ist fürwahr nichts Neues. Besonders die an der B 97 liegenden Bauruinen des ehemaligen Plaste- und Betonwerkes fallen da gleich ins Auge. Edelmann erzählt, dass man die Gespräche mit den Eigentümern der Brachen suchen und viel Überzeugungsarbeit leisten müsse, um sie für die Pläne der Kommune zu gewinnen. Aber in dieser Hinsicht sei in den vergangenen 20 Jahren nichts passiert, meint Edelmann. Er wisse nicht, ob da auch in Zukunft etwas verändert werden könne. Als Kommune habe man keine Handhabe gegenüber den Eigentümern, da "sind uns teilweise die Hände gebunden". Heißt: Man habe zwar ein Ortsentwicklungskonzept, aber ohne eine Bauleitplanung wird perspektivisch nichts geschehen.

Umgehungsstraße muss her

Edelmann weist darauf hin, dass er Verfechter eines Verkehrs- und Mobilitätskonzeptes sei. "Die Umgehungsstraße und der Autobahnausbau", so der Medinger, werden "uns in den nächsten Jahren intensiv beschäftigen". Beim Thema Umgehungsstraße, derzeit stehen zwei Varianten im Raum, die Ost- und Westumgehung, müsse man die Frage klären, welche der beiden Varianten die bessere für die Gemeinde sei. Gelte es sich beim zuständigen Landesamt für Straßenbau und Verkehr in dieser Sache besser zu positionieren, meint René Edelmann. Dem natürlich auch klar ist, dass der zunehmend angewachsene Transitverkehr mittlerweile die Schmerzgrenze bei den Ottendorfern erreicht hat. Da gelte es auf jeden Fall anzusetzen, zu handeln.

Zusammenarbeit mit Kommunen

Was Edelmann ebenfalls am Herzen liegt, ist die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen im Landkreis. "Die will ich auf jeden Fall verbessern", erklärt der 45-Jährige, der sich in seiner freien Zeit im Medinger Heimatverein engagiert. Edelmanns Ziel: Die Gemeinde moderner aufstellen, sie fit für die Herausforderungen der Zukunft zu machen. Er greift zu einer Metapher: "Ich will das schlingernde Schiff Ottendorf wieder auf Kurs bringen". Viele Ottendorfer trauen ihm das zu. René Edelmann blickt gespannt auf die Bürgermeisterwahl am 8. März. Und ist zuversichtlich und hoffnungsvoll, weil "ich für diese Tätigkeit brenne".

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