Von Angelika Dornich
Seit gestern Abend steht das viergeschossige Bettenhaus des Ebersbacher Pflegestiftes Oberland leer. Dagegen ist das ehemalige Krankenhaus in Herrnhut wieder bewohnt. „Wir nutzen es die Bauzeit über als Ausweichquartier“, erklärt Pflegestiftleiter Stephan Kothe. So wurden am Dienstag 27 und gestern 23 Heimbewohner mit hauseigenen Bussen und Pkw nach Herrnhut gebracht. Den Transport persönlicher Dinge und allgemeiner Ausstattung unterstützte eine Umzugsfirma.
In den im ehemaligen Krankenhaus hergerichteten zwölf Einbett- und 19- Zweibettzimmern erwartete die Senioren vollkommen neues Mobiliar. Auch die Sanitäranlagen wurden umgebaut und erweitert, drei Behindertentoiletten, zwei Pflegebäder und zwei große Aufenthaltsräume eingerichtet. Die Angehörigen der betreffenden Pflegestiftbewohner und interessierte Herrnhuter hatten bereits am 5. April Gelegenheit, sich das umgestaltete Krankenhaus anzusehen. „Wir hatten etwa 70 Besucher und wurden von den Herrnhutern gut aufgenommen“, berichtet Kothe, und lädt bereits für den 1. Mai ein. „Da wollen wir in dem schönen Garten einen Frühschoppen mit böhmischer Blasmusik veranstalten.“ Die genaue Zeit wird noch bekannt gegeben.
Jetzt soll erst einmal den Pflegestiftbewohnern in ihrem vorübergehenden Heim ein schönes Osterfest bereitet werden. „Die ein oder andere Umzugskiste wird zwar über die Feiertage stehen bleiben, aber wir wollen alles daran setzen, dass sich die Bewohner auch im Ausweichquartier wohl fühlen. Trotz des Umbaus in Ebersbach seien auch Neuaufnahmen möglich, weist Kothe hin.
Herrnhuts Bürgermeister Rainer Fischer ist es auch ganz recht, dass erst einmal wieder Leben in das Krankenhausgebäude eingezogen ist. „Bis jetzt hat sich noch kein Nutzer gefunden“, sagt er. Für das angestrebte Freie Gymnasium wäre der Umbauaufwand zu groß.