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Ostrauer Firma baut Landesrechnungshof

Die Firma O.H.T. hatte schon im September das günstigste Angebot abgegeben. Die Klage eines anderen Bieters verzögerte aber den Baubeginn.

Von Frank Korn
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In der kommenden Woche sollen am zukünftigen Landesrechnungshof in Döbeln die Rohbauarbeiten beginnen.
In der kommenden Woche sollen am zukünftigen Landesrechnungshof in Döbeln die Rohbauarbeiten beginnen. © Lutz Weidler

Döbeln. Am Rechnungshof in Döbeln kann weitergebaut werden. In der nächsten Woche will die Firma O.H.T. Hoch- und Tiefbau Ostrau mit den Rohbauarbeiten beginnen.

Das Unternehmen hatte bereits im vergangenen Jahr das günstigste Angebot abgegeben. Im September sollte der Ausbau starten. Doch nach einer Klage eines anderen Bieters wurde die Ostrauer Firma vorerst ausgebremst.

Doch nun ist eine Entscheidung gefallen. „Die Leistung Rohbauarbeiten wurde nach entsprechender Entscheidung der Vergabekammer Sachsen an den Mindestbieter Firma O.H.T. Hoch- und Tiefbau GmbH Ostrau vor wenigen Tagen vergeben“, sagte Alwin-Rainer Zipfl, Pressesprecher des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB). 

Insofern sei der Vergabevorschlag des SIB durch die Kammer bestätigt worden, so Zipfl. Wie sich die Zwangspause auf den Fertigstellungstermin auswirkt, „ist noch nicht einschätzbar, weil das Rohbaugewerk eine Schlüsselstellung hat und Voraussetzung für alle weiteren Gewerke ist“, so Alwin-Rainer Zipfl

Baubeginn nach den Winterferien

Lutz Höhle, gemeinsam mit Frank Friedrich Geschäftsführer der O.H.T. Hoch- und Tiefbau GmbH, ist froh, dass das Vergabeverfahren nun abgeschlossen ist. „Wir wollen nach den Winterferien mit dem Bau beginnen“, sagte Höhle. Für das Unternehmen sei es gut, eine Baustelle praktisch direkt vor der Haustür zu haben. „Sonst fahren wir nach Leipzig oder Dresden“, so Höhle. Die längeren Anfahrtswege würden damit wegfallen, das sei auch für die Mitarbeiter angenehm.

Die Leistung Rohbauarbeiten umfasst die Gebäudeabdichtung, die Abwasserleitungen, Maurerarbeiten, Fundamentunterfahrungen, Deckenaustausch, Einbau eines zusätzlichen Treppenhauses und den Neubau des Anbaus und des Carports. „Für die Rohbauarbeiten sind insgesamt rund 2,4 Millionen Euro veranschlagt“, sagte Alwin-Rainer Zipfl.

Das ehemalige Kasernengebäude wird für die 160 Mitarbeiter des Rechnungshofes hergerichtet und mit einem einstöckigen Anbau versehen. Bisher arbeiten die Mitarbeiter am Hauptsitz Leipzig und in den Außenstellen Dresden und Chemnitz. Deren Arbeit ist durch die Verzögerung nicht beeinträchtigt. 

„Der temporäre Verbleib in Leipzig und den Außenstellen in Dresden und Chemnitz bis zur Fertigstellung des Gebäudes in Döbeln ist sichergestellt. Der Zeitpunkt des Umzugs hat keinen Einfluss auf die Prüftätigkeit der Mitarbeiter des Rechnungshofs“, sagte Lydia-Marie Popp von der Stabsstelle Presse/Kommunikation des Sächsischen Rechnungshofes.

Vom Landtag wurde der Umzug eigentlich für das Jahr 2020 beschlossen, doch dieser Termin wurde schon auf Mitte des Jahres 2021 verschoben. Die Kosten für den Umbau werden auf rund 20 Millionen Euro geschätzt.

Zu den Baukosten wird die EU rund 4,3 Millionen sogenannte Efre-Mittel zuschießen. Und das, weil der Bauherr großen Wert auf Energieeffizienz legt. Der Verbrauch im Altbau liegt 42 Prozent, der im Neubau 17 Prozent unter dem, was in der Energieeinsparverordnung gefordert wird. 

Den noch nicht sehr alten Gasheizkessel will das SIB weiter betreiben, aber zusätzlich Erdwärme für das Heizen nutzen. Das 1888 gebaute Kasernengebäude wird gründlich saniert und umgebaut.

 In einen einstöckigen Anbau kommen Besprechungsräume, die man im Haus nicht untergebracht hat, und die Bibliothek. Barrierefrei erschlossen wird das Haus durch zwei Aufzüge. Außerdem ist aus Gründen des Brandschutzes ein weiteres Treppenhaus nötig. Die Dachhaut, die schon mal erneuert wurde, bleibt erhalten. (mit jh)

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