Als sie noch klein war, fand Kim* die Sonntagabende schrecklich. Denn dann packte ihr Papa Christian* seine Hemden und Anzüge in den Koffer und bereitete sich auf die nächste Woche vor, die er zum großen Teil wieder nicht bei seiner Familie verbringen würde. Jetzt ist das Mädchen fast 14. Im Juni hat sie Jugendweihe. Ihr Vater pendelt immer noch, seit inzwischen zwölf Jahren. Kims Bruder Theo* ist elf. Er kennt das gar nicht anders.
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Der Vater ist Außendienstmitarbeiter einer großen Firma. Seine Familie lebt in Dresden, aber sein Einsatzgebiet variiert: Mal ist es Westthüringen, jetzt gerade Berlin. „Die Entfernungen sind zu weit, um jeden Tag zu pendeln. Deshalb schlafe ich zwei bis drei Nächte pro Woche im Hotel und kann nicht zu Hause sein“, sagt er.