Von Mareike Huisinga
Keine Chance für die rund 338 Pappeln an der Röderaue zwischen Ottendorf-Okrilla und Medingen. Bereits im vergangenen Dezember wurden die Bäume gefällt. Grund für diese doch recht drastische Maßnahme ist der Hochwasserschutz, wie zu erfahren war.
Verantwortlich für die Fällaktion ist die Talsperrenmeisterei Gottleuba/Weißeritz, die für die Große Röder zuständig ist. Die dortige Sachbearbeiterin Sabine Menzel betont auf Nachfrage der SZ: „Es war keine Willkürmaßnahme, sondern die Pappeln mussten gefällt werden, da sie standortuntypisch sind.“
Konkret: Normalerweise stehen Pappeln nicht in unmittelbarer Gewässernähe, da sie bei Sturm leicht umstürzen und das Wasser gefährlich aufstauen könnten. Folglich fällt die Maßnahme unter Hochwasserschutz. Außer den Pappeln wurden gleichzeitig noch 20 andere Bäume gefällt, zehn Weiden auf den Kopf gesetzt sowie Erlen und Eschen zurückgeschnitten.
Dabei ging alles mit rechten Dingen zu, wie Sabine Menzel nachdrücklich betont. Die Fällgenehmigung erteilte das zuständige Landratsamt in Kamenz. Bei der vorherigen Ortsbegehung waren aber auch Vertreter des Staatlichen Umweltfachamtes Bautzen sowie ein Vertreter der Gemeinde Ottendorf-Okrilla anwesend.
Im Zuge der Fällung der Bäume muss die Talsperenmeisterei allerdings für Ersatzpflanzungen sorgen. „Im Frühjahr werden wir Neupflanzungen auf der Böschung an der großen Röder zwischen Ottendorf-Okrilla und Medingen durchführen“, blickt Sabine Menzel in die nahe Zukunft.
Die gesamte Maßnahme am Ufer der Großen Röder im Bereich Ottendorf-Okrilla kostet die Talsperrenmeisterei zirka 50 000 Euro.