Wie der Park in Diehsa wieder attraktiv wird

Es ist geschafft, eine neue Holzbrücke ziert den Übergang des Dorfbaches in den Schlosspark Diehsa. Brückenbauer ist in diesem Fall der Feuerwehrverein Diehsa. Für die über 40 Mitglieder ist der Park inzwischen zum "Patenkind" geworden. Seit fünf Jahren kümmert sich der Verein darum, dass in diesem grünen Kleinod nichts verlottert. Vereinsvorsitzender Carsten Schulze erzählt, dass mit einem Frühjahrsputz alles begonnen hat. An diesem beteiligten sich nicht nur die Vereinsmitglieder, sondern auch Einwohner des Ortes. Die Gemeinde Waldhufen und die Jänkendorfer Agrar GmbH bieten technische Hilfe an und für die Verpflegung der Akteure sorgt der Gasthof "Am Markt". In dieser Zusammensetzung folgte jedes Jahr so ein Einsatz und der Verein ist allen Beteiligten für das selbstlose Mittun dankbar, sagt Carsten Schulze.
In diesem Jahr konnte der Frühjahrsputz zunächst wie gewohnt durchgeführt werden. Zum zweiten Termin zwei Wochen später verhinderte Corona ein weiteres gemeinschaftliches Arbeiten. Vorstandsmitglied Dietmar Wendrich sagt, dass trotzdem viel im Park geworden ist. So konnte eine Menge Totholz und das restliche Laub durch einige Angestellten der Gemeinde beseitigt werden, berichtet der Diehsaer. Darüber ist der Feuerwehrverein sehr dankbar. Das Totholz sollte eigentlich dem Hexenbrennen geopfert werden. Aber daraus wurde auch in Diehsa nichts. Also liegt das Holz noch da.
5.000 Euro für den Schlosspark
Mit dem Projekt "Wir. Gemeinsam. Schlosspark Diehsa" hat sich der Feuerwehrverein Diehsa dieses Jahr beim Sächsischen Mitmach-Fonds beworben - und 5.000 Euro gewonnen. Carsten Schulze sagt: "Die Freude darüber ist bei allen groß. Das Geld wird in die Erhaltung und Aufwertung des Schlossparks gesteckt." Dazu werden die Wege um den Teich erneuert, das Geländer am Teich instand gesetzt sowie Sitz- und Rastmöglichkeiten im Parkgelände errichtet. "Zudem soll ein Spielbereich seinen Platz finden und Familien dazu einladen, in unserem Park ihre Zeit zu verbringen", ergänzt der Vereinsvorsitzende. Das alles soll mit den 5.000 Euro und dem Einsatz der Vereinsmitglieder und Einwohner erfolgen.
Der "Ausschankbungalow" an der Freilichtbühne wurde bereits vorgerichtet und eine Holzbrücke neu gebaut. Das Holz und weitere Materialien dafür besorgte die Gemeinde.

Die Arbeitseinsätze sind bisher die einzigen Aktivitäten in diesem Jahr im Park. Corona ließ nicht nur das Hexenbrennen platzen, auch das Kinder- und Familienfest am 21. Juni im Park. Selbst die Laienspielgruppe, die zu diesem Fest traditionell ein Theaterstück aufführt, war zum Nichtstun verdonnert. "Das fehlt uns in diesem Jahr, dass wir keine Veranstaltungen machen dürfen", sagt Dietmar Wendrich. Er ist ebenfalls in der Laienspielgruppe aktiv. Nun hofft der Verein darauf, dass er wenigstens das Skatturnier im Gewandhaus, den Martinstag und den Diehsaer Weihnachtsmarkt durchführen darf. Denn auch diese drei Veranstaltungen haben ihren festen Platz nicht nur im Vereinskalender, sondern auch im Dorfleben.
Zuwachs an Mitgliedern
Dass in Diehsa die Dorfgemeinschaft lebt, daran hat der Feuerwehrverein mit seinen Aktivitäten einen großen Anteil. Und das Interesse an seiner Arbeit wächst. Fünf neue Mitglieder kamen in jüngster Zeit dazu, so dass der Verein jetzt 46 Bürger in seinen Reihen zählt. Ein Ziel des Vereins ist es, dass wieder mehr Veranstaltungen im Park stattfinden und die Diehsaer das grüne Kleinod mehr nutzen. Die Covid-19-Pandemie macht das gegenwärtig so richtig nicht möglich - aufgrund der Hygienebestimmungen und Beschränkungen. Denn aus der Erfahrung heraus, sind die Veranstaltungen im Park immer gut besucht gewesen. Daran möchte der Verein anknüpfen.
Aber jetzt sollen erst einmal die Voraussetzungen dazu geschaffen werden, dass der Park nicht nur für die Einheimischen wieder attraktiv wird. Dazu gehört auch, über die Geschichte des Parkes auf einer Tafel zu informieren. Denn dass bis Ende des Zweiten Weltkrieges ein Schloss am Park stand, wissen nur noch die alten Diehsaer. Zudem durchqueren den Ort viele Fahrradfahrer. Zu der Fahrradkirche im Ort soll auch der Park ein Ruhepol für die Radler sein. Neben Sitzgelegenheiten wird es Fahrradständer geben, um den Schlosspark zu Fuß erkunden zu können. Damit wird die Arbeit für den Verein nicht weniger.
Der Ideenwettbewerb "Sächsische Mitmach-Fonds" wurde von der Sächsischen Staatsregierung für die Kohleregionen Lausitz und Mitteldeutschland initiiert. 500 Preisgelder im Wert von 3,2 Millionen Euro sind vergeben worden. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.
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